KAPITEL 9 
SEXUALITÄT  

Im Straßenverkehr herrschen überwiegend sinnvolle strenge Regeln. Im Sexualverkehr gilt (von ein paar Ausnahmen abgesehen) das Gegenteil, das freiheitliche Konfliktförderungschaos für fortgeschrittene Selbstquälungsfans (=Masochisten): Jeder soll und darf fast alles tun und lassen, lieben und fürchten, was er will. Erlaubt ist, was gefällt. So fürchtet der Eine, was der Andere liebt und umgekehrt und die Frustration blüht und gedeiht.
Wir verdeutlichen diese „goldige“ Regelung an einer kleinen Geschichte:

Der Verkehr in Masomanien
Im Sternsystem Isomania 3 auf dem Planeten Neurotikum im Lande Masomanien geht man mit der Gleichheit wesentlich strenger um als auf der Erde. Hier gelten für Straßenverkehr und Geschlechtsverkehr die gleichen freiheitlich-demokratisch-chaotischen Grundregeln und man kann deshalb folgende spannende Geschehnisse beobachten:
Frau Tabus Sindschön aus Schilda Ortsteil Ignorierichstets verschließt, nicht nur in der Regel, die Augen, wenn sie in der Ferne ein Straßenschild sieht. Sie kann den ekligen Schauer nicht ertragen, der ihr über den Rücken läuft, wenn sie diese schamlos nackten Verkehrsphallussymbole sieht. Deshalb ist sie schon 69-mal beim Verkehr gescheitert, z. B. gegen einen Baum gefahren. Dafür wurde sie von der Autoindustrie, der Regierung und auch von der Gummi(baum)industrie mehrfach ausgezeichnet und als ABM-Königin gefeiert.
Das Pflanzen von normalen (harten) Bäumen an Straßenrändern ist in Masomanien verboten, nur schwabbelige Hängebäume dürfen öffentlich präsentiert werden, damit es seltener zu einem schweren Verkehrsunfall (harter Bums) kommt.
Paradoxerweise lehnen es viele männliche Autofahrer, die nicht nur Straßenstriche lieben, ab, weiche Gummipuffer über ihre Stoßstangen zu ziehen. Durch Gummi könnte bei Zusammenstößen die leidenschaftliche gefühlsechte Heftigkeit verringert werden und somit weniger gefährliche (An)Triebflüssigkeiten austreten. Solche Flüssigkeiten können gefährliche Brände z.B. in Flüssigkeitsreservoirs, Benzin- und Eileitern und anderen (Aus)puffrohren verursachen oder sonst wie urinieren, Verzeihung, „ruinieren“ wollten wir sagen. Dank dieser Gummiphobien verursachen masomanische Autofahrer mit ihren feuchtglänzenden nackten Stoßstangen ebenso viele tödliche Unfälle, wie kenianische LKW-Fahrer mit den ihren in zahllosen Bordellen, Freundinnen, Ehefrauen usw. auf und nach ihren weiten Wegen durch Afrika. Hier wird das mörderische Feuer mit einer vorübergehend unsichtbaren Einspritzpumpe (allenfalls unter ärmlicher Rotlichtbeleuchtung) und sogar auch noch mit einer Löschflüssigkeit, gelegt. Deshalb werden Millionen derartiger Einspritzungen freundlich schamhaft ebenso mörderisch übersehen, statt bekämpft und bestraft. Doch zurück nach Masomanien:
Herr Drückbert Bleifuß und Herr Grobian Bremsnie werden von der pharmazeutischen Industrie und seitens der Ärzteschaft gesponsert, weil sie dank ihrer individuellen Fahrweise schon viele Unfallopfer (z. B. Amalie Schleichbein und Adalbert Schnarchhahn) geliefert haben. Herr Friederich Bullentod, Oberst Rammrein Rammstein, Radelbert Radweg von Himmelswegen und Frau Anti Rentnerschwemme veranstalten regelmäßig Autorennen in Innenstädten.
Widukind Pädophilus, ein alter Grieche, rast dagegen allein durch die Städte. Die höchste rasende Lust überkommt ihn, wenn er Kindergärten und Grundschulen sieht. Hinweisschilder auf derlei Orte sind sein liebster Fetisch.

„Leider“ gibt es auch ein paar „Perverse“ unter den Neurotikern. Herr Exi Bitionist aus Verbalerotien z. B. setzt sich dem Gespött und der Verachtung der Nordmasomanier (Schamlappen) aus. Der kranke Lüstling fährt mit einem amtlichen Kennzeichen mit unzüchtigen Schriftzügen an seinem Auto auf öffentlichen Straßen.
Da bei manchen Bewohnern das angeborene Freiheitsbedürfnis und die Kreativität nicht ausreichen, um originelle Verhaltensweisen im Straßenverkehr hervorzubringen, gibt es spezielle Ausbildungsinstitutionen, die Vielfalt verherrlichen, Gleichheit verteufeln und destruktiven Verkehr ignorieren. Diese Schampolizei hat viel zu tun, denn „leider“ gibt es einige „gefährliche“ Endneurotisierungskräfte auf diesem Planeten, die so genannten Koller aus der Grafschaft Porno. Ihren Namen verdanken sie der Tatsache, dass sie, ihrem Führer „Oswald“ folgend, stets angemessen, genüsslich, den übrigen Verkehr genießend, stundenlang durch Wald und Flur kollern und den Schnellverkehr (Quickie) aufhalten, wodurch man einen Koller kriegt.

Gegen diese miesen Spaßverstärker gibt es in Elternhäusern, Kirchen usw. künstlerische Spezialkräfte, die künstliche Ängste (so genanntes „natürliches“ Verkehrsschamgefühl) schüren. Diese Kräfte sorgen auch dafür, dass das Oberkommando (so genannte Politiker und Religionsherren) das herrlich-himmlische Chaos perfektionieren. Was nützt es schließlich, wenn Millionen verängstigte hochgebildete, fromme Schamschleicher, die es sich analphabeten, auf den Straßen schleichen, wenn nicht gleichzeitig auch Millionen übermutige, dumme Raser (Analphabeten), die es sich anal erbeten, millionenfach aufs allerfeinste, wie geschmiert von hinten in sie rein bumsen. Dabei halten ihnen die hinterpfortzigen politisch Verantwortlichen die Stange, indem sie den Neurotikern Freiheit, Anonymität und Vielfalt  schenken. Rasende Trucks, Formel 1- Fahrzeuge, Rennmotorräder, röhrende Geländewagen usw. werden den Einwohnern ebenso verherrlichend (internett) vorgeführt, wie ängstliche Schleicher oder „Psychopathen“, die sich an einheitliche durchdachte Verkehrsregeln halten.

Wenn Menschen ihre Straßenverkehrsregeln so liberoman (freiheitswahnsinnig) aufstellen würden, wie ihre Sexualverkehrsregeln, gäbe es jeden Tag viele Millionen Verkehrstote. Leider gelingt es Menschen, dank unzählbarer Dachschäden, viel leichter und unbeschnitten, schwere seelische und blutige Folgeschäden schwachsinniger Sexualethiken zu ignorieren als leichte Blechschäden, die durch schwachsinnige Verkehrsregeln entstehen.

Nur einige (72?) infektiös beschnittene Mädels bemerken etwas vom faulen Zauber, wenn sie emiratlos mit den Engelsflügeln, die ihnen ein männliches Menschenimitat verliehen hat, über diese Saudi arabische fliegen und ihre letzten Tränen vermischt mit Blut und Schweiß auf die hirnlosen Patriarchen fallen lassen.

Aber nicht jede saudische Frau wird brutal mittels Infektionsbeschneidung gen Himmel geschickt. Viele führen ein „glückliches“ Leben. „Gnade“ und „Glück“ erfährt z. B. die, die sich beim Autofahren hat erwischen lassen. Sie wird trotz der „Schwere“ des „Delikts“ nicht gleich gesteinigt, sondern (zunächst?) „sinnvoll“ „genutzt“. Sie kommt in ein Gefängnis, wo frustrierte männlichen „Ordnungshüter“ genüsslich an ihr, wie an jedem anderen „Vieh“, „Therapie“übungen ausprobieren können.

In diesem Kapitel finden sich Fremdwörter, die zum grundsätzlichen Verständnis nicht unbedingt bekannt sein müssen. Diese sind kursiv gedruckt. Einige wichtige Fremdwörter, die bekannt sein müssen, werden im Folgenden erklärt:

hedonisch = auf Lebensqualität oder Glück bezogen
prohedonisch = Lebensqualität fördernd (=konstruktiv)  antihedonisch = Lebensqualität verringernd (=destruktiv)
Sozialisation = Dieser Begriff umfasst alle Lernprozesse, die für die Eingliederung eines Menschen in die Gesellschaft von Bedeutung sind. Bei jungen Menschen entspricht dieser Begriff weitgehend dem Begriff "Erziehung".
Promiskuität = häufiger Wechsel des Sexualpartners
Monogamie = Einehe, Leben (insbesondere sexuelles Leben) mit nur einem Partner
Polygamie = (sexuelles) Leben mit mehreren, (gleichzeitig) wechselnden Partnern

Übersicht über
die Entstehung und die biologische Funktion der Sexualität
Wie alles am Menschen, kann man auch seine Sexualität nur wirklich verstehen, wenn man die Geschichte und Vorgeschichte der Sexualität verstanden hat. Dies ist aber mühselig und viel langweiliger als die Beschäftigung mit der Sexualität selbst. Deshalb geben wir im Folgenden nur einen kurzen Überblick und lassen für Interessierte die ausführliche Besprechung am Ende dieses Kapitels folgen.
Die zentrale Frage lautet: Was ist Sexualität und warum gibt es sie überhaupt?
Die pauschale Antwort lautet: Sexualität dient der Erhaltung der Arten. Genauer (aber vermenschlichend vereinfacht) gesagt: Die Natur (beziehungsweise die biologische Evolution) hat die Sexualität erfunden, um das Überleben der Arten zu sichern.

Dabei geht es ursprünglich nicht um Vermehrung. Die meisten Lebewesen können sich auch ohne Sexualität vermehren.

Wie dient dann die Sexualität der Erhaltung der Arten? Sie tut dies, indem sie Erbanlagen (Gene) mischt und dadurch genetische Verschiedenheit (Variabilität) schafft. Diese Verschiedenheit ist nötig, damit Lebewesen sich an Umweltveränderungen anpassen und angepasst werden können. Die Umweltbedingungen wählen nämlich aus der Vielfalt der Individuen diejenigen aus, die in der jeweiligen Umwelt am erfolgreichsten überleben können (Selektion). Manche miese Mobbingdirektoren an Gymnasien nahe Münster glauben sogar, dass nur die Umwelt den Artwandel bewirkt.
Wir verdeutlichen den Artwandel an einem Beispiel: Neuseeland war früher frei von Ratten. Die Besiedlung durch Ratten vor einigen Jahrhunderten stellt ein Beispiel für eine Umweltveränderung auf Neuseeland dar. Die auf Neuseeland ansässigen rattenähnlichen Beuteltiere, hätten sich nun mittels Mutation und Rekombination ändern, bzw. geändert werden, müssen. Sie hätten verschiedene angeborene (auch erworbene) Verhaltensweisen und Merkmale ändern müssen. Sie hätten Z. B. ihre Jungen gegen Ratten verteidigen und sich im Kampf um das Nahrungsangebot durchsetzen müssen.

Dazu helfen Erbänderungen, die Intelligenz, Schnelligkeit, Aggression, Zusammenarbeit zwischen Eltern usw. verbessern.

Erbänderungen (Mutationen) werden durch Strahlung und Chemikalien (Mutagene, Kanzerogene) verursacht. Sie treten meist einzeln und zufällig auf. Es finden sich also einige Individuen, die z. B. besonders klug oder schnell oder kooperativ sind. Es finden sich aber fast nie Individuen, die mehrere dieser Merkmale gleichzeitig (kombiniert) haben. Genetische Kombinationen werden durch Sexualität ermöglicht. Sie sind für das Überleben der Art unentbehrlich. Eine Beutelratte, die nur klug, nur schnell oder nur kooperativ ist, ist in der Konkurrenz gegen die Ratte unterlegen und stirbt aus. Diese Konkurrenz ist der Selektionsfaktor, der auf die Beutelrattenpopulation einwirkt. Fast alle Arten, die (auf zahllosen Inseln) von Rattenkonkurrenz bedroht wurden, starben aus. Die Veränderungen der einheimischen Arten erfolgten fast immer zu langsam, um sich gegen leistungsfähigere Eindringlinge durchzusetzen.
In anderen Fällen (als den Beutelratten) führt(e) diese Neukombination auch zu Erfolgen (Arterhaltung) und trägt auch erheblich zur Höherentwicklung, z. B. zur Entstehung des Menschen, bei. Menschen verdanken ihre Leistungsfähigkeit unter anderem Mutationen, die zum aufrechten Gang, zu höherer Intelligenz, zu veränderter Stellung des Daumens (Greifhand), nach vorn gerichteten Augen, guter räumlicher Vorstellungskraft und so weiter führten. Ungezählte Mutationen, die ohne Sexualität niemals sinnvoll miteinander gekoppelt worden wären, sind an der Bildung dieser und vieler anderer Merkmale und Eigenschaften beteiligt.
Alles weitere zum Thema „Entstehung und Geschichte der Sexualität“ s. u. 

Das oben Gesagte macht deutlich, wie wichtig die Sexualität für alle Lebewesen ist. Es gibt heute deshalb auf diesem Planeten wahrscheinlich auch keine Arten mehr, die langfristig ohne Sexualität bzw. Rekombination auskamen oder -kommen.
Für Vögel und Säugetiere ist die Sexualität gleichzeitig auch noch die einzige Möglichkeit zur Fortpflanzung. Deshalb wurde sie bei diesen Tierklassen mit besonders starken Gefühlen gekoppelt.
Beim Menschen ist sie eine der ursprünglich stärksten angenehmen Emotionen, weil sie für die Erhaltung der Art so wichtig ist.
Gleichzeitig ist der Verzicht auf Sexualität bei vielen natürlichen Menschen und Tieren zumindest zeitweise mit mehr oder weniger intensiv unangenehmen Gefühlen verbunden. Von diesen angenehmen wie unangenehmen Gefühlen haben Menschen bedauerlicherweise durch genetische Selbstveränderung und sexualfeindliche Erziehung wahrscheinlich 30 bis 70 Prozent verloren.

Vor allem religiöse Kräfte sorgen dafür, dass Sexualität abgewertet wird. Wir erinnern noch einmal: Sexuelle Gefühle werden als niedere, triebhafte, weltliche, tierische (oder gar teuflische) Lust bezeichnet. Künstliche Sexualfeindlichkeit mit Begriffen wie „natürliches Schamgefühl“ umschrieben. Das Ersetzen der Befriedigung so genannter niederer Antriebe (wie z. B. Sexualität) durch höhere („menschliche“), wie z. B. Höflichkeitsrituale, Bildung, künstlerische Kreativität usw. wird stolz heilig gesprochen. Man spricht von Sublimation (Verfeinerung) und Zivilisiertheit und bemerkt nicht, wie viele „Sublimationen“ (auch Verschiebungen) mit häufig destruktiv wirkenden Antrieben (Aggression, Sucht, Prätention [= Anmaßung, Angeberei] usw.) man verursacht hat. (Verschiebung: Zur Befriedigung eines Triebes wird, statt des eigentlichen, ein anderes Objekt gewählt. Man(n) schlägt z. B. seinen Frau statt seines Chefs. Begriff aus der Psychoanalyse)

In stolzer Verblendung fragt man nicht kritisch nach den Ursachen der Sexualfeindlichkeit, sondern übernimmt sie als gottgewollte Sitte. Wir wollen nach diesen Ursachen suchen und das Sexualverhalten genauer studieren, damit es statt durch pauschale Angst durch vernünftige Selbstkontrolle konstruktiv gesteuert werden kann.
Wie kam es zu menschlicher Sexualfeindlichkeit?
Menschliche sexuelle Aktivitäten sind oder waren leider mit erheblichen Gefahren verknüpft. Eine der größten Gefahren entstand (entsteht) dadurch, dass
bei sexuellen Kontakten besonders viele Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden. Davon profitieren viele Parasiten (Bakterien, Pilze, Viren, einzellige Tiere usw.), die, wie alle Lebewesen, Wasser für ihr Überleben benötigen. Tiere und Menschen übergeben bei sexuellen Kontakten oft solche Krankheitserreger, stecken sich also gegenseitig an.
Die meisten Tiere sind nur während kurzer Zeitspannen, z. B. Brunftzeiten, sexuell aktiv. Sie haben genetische Programme, die dauernde sexuelle Aktivität verhindern.

Da Menschen ganzjährig sexuell aktiv wurden, entstand für sie ein ungeheurer Konflikt zwischen der Freude an Sexualität und den verschiedenen Gefahren der Sexualität. Zu den Gefahren gehört(e) (neben dem Infektionsrisiko) die Vernachlässigung anderer wertvoller Aktivitäten zu Gunsten der Sexualität. Ein weiteres Problem im Bereich der menschlichen Sexualität stellt (in der heutigen Kultur) die Befruchtung sehr junger, noch nicht voll erziehungsfähiger, Mädchen dar.
Alle Probleme und  Konflikte, die im Zusammenhang mit der Sexualität stehen, versuchen Menschen wahrscheinlich schon seit Jahrhunderttausenden zunehmend durch Unterdrückung oder sogar Verteufelung der Sexualität zu lösen. Die meisten anderen
menschlichen triebhaften Verhaltensweisen (Motivationen) wie der Nahrungstrieb, Rangordnungsverhalten, Neugier, Spiel usw. werden dagegen durch Lernen überwiegend (z. T. nicht weniger schädlich) verstärkt (Fresssucht, Sensationslust usw.).

Über die Ursachen der sexuellen Unterdrückung geben wir im Folgenden einen kurzen Überblick. Später werden wir uns mit diesen Problemen und Lösungsvorschlägen genauer befassen.

Die fünf Hauptgründe für die Unterdrückung der Sexualität:

1. Wegfall der Regulation sexueller Aktivität durch Brunft
Menschen haben wahrscheinlich durch genetische Selbstveränderung (intraspezifische Selektion, Selbstdomestikation s. K. Lorenz, „Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit“, siehe auch Kapitel "Partnerschaft und so weiter") die brunftregulierenden Gene teilweise funktionsuntüchtig gemacht. Manche Forscher deuten die Umstellung des Menschen auf dauerhafte Sexualität nicht als genetischen Verfall, sondern als konstruktiven Fortschritt. Sie vermuten, dass die dauerhafte Sexualität Paarbindungen zusätzlich stabilisiert und dadurch auch die Überlebenschancen der Kinder erhöht. Ein gleichbleibendes Elternpaar war und ist für die Entwicklung eines Kindes i. d. R. günstiger als eine einzelne Mutter (Vater) oder eine einzelne Mutter (Vater) mit wechselnden Partnern (s. u. und Kapitel 8).

2. Verbreitung von Infektionskrankheiten (= ansteckende Krankheiten)
Die Zunahme der Übertragung von Infektionskrankheiten durch Sexualkontakte beruht u. a. auf gestiegenen Bevölkerungsdichten, zunehmenden Wanderungsbewegungen (Migration) und genetischer Selbstzerstörung, die z. B. zur Schwächung der Immunabwehr führen kann. Für die zunehmende Verteufelung der Sexualität war auch die zunehmende aber unvollständige Einsicht in die Infektionsproblematik entscheidend. Besonders der häufige Partnerwechsel wurde als Ursache für Infektionen erkannt und verteufelt, auch wenn die Infektion und ihre Ursachen zunächst fälschlich als „böser Geist“ und so weiter bezeichnet wurden.
3. Allgemeine Unterdrückung der Lust  und Förderung und Verherrlichung von Leistung
4. Vermeidung früher Schwangerschaften
5. Genetische Selbstzerstörung


Der Umgang des Menschen mit Sexualität und sexuellen Gefahren
Die Gefahren der Sexualität haben durch technischen und wissenschaftlichen Fortschritt besonders im zwanzigsten Jahrhundert deutlich an Bedeutung verloren. Die Regulation der sexuellen Aktivität durch Angst, Verhetzung, Verteufelung, Diskriminierung usw. könnte und sollte deshalb vollständig und schnell durch wissenschaftliche, rationale Selbststeuerung ersetzt werden. Oswald Kolle hat auf hervorragende Weise dazu beigetragen. Alle Religionen, die ja die Grundregeln menschlichen Verhaltens entscheidend bestimmen, haben „herunterragend“, aber erfolgreich, dagegen angekämpft.
Religiöse Werte sind extrem unveränderlich (orthodox), da Religionen ihre z. T. schriftlich aufgezeichneten menschlichen Erfahrungen der letzten Jahrhunderttausende für unumstößliche, göttlich offenbarte Wahrheiten halten.

Kondome, Antibabypille, Antibiotika, rationale Selbststeuerung usw. können die Funktionen von überholten Vorschriften, Angst und Sexualfeindlichkeit übernehmen. Sie schützen besser vor Infektionen, unerwünschten Schwangerschaften usw. als Scham, Ekel, Magie und Unterdrückung.
Dies ist ein besonders bedeutsames Beispiel für den Ersatz der Funktionen des Leidens durch Vernunft.
Am Ende des 20. Jahrhunderts hat es hier und da halbherzige Befreiungen von der sexuellen Unterdrückung gegeben, die fälschlicherweise häufig als sexuelle Revolution bezeichnet werden. Wie in den meisten Fällen haben die bewahrenden, starren Kräfte in der Gesellschaft schnelle, vollständige, wissenschaftliche und vernünftige Veränderungen verhindert oder verzögert.
Mit den gleichen Problemen hatte und hat z. B. die Demokratisierung, der Umweltschutz, die Bekämpfung der Korruption, der wissenschaftliche Fortschritt usw. zu tun.
Es wäre also an der Zeit, generell die schimpansenhafte Angst vor Erneuerungen durch kritische Kontrolle und wissenschaftliches Erproben zu ersetzen. Auch diesen Lernvorgang haben konservative Kräfte bisher erfolgreich verzögert oder behindert.
Trotz dieser Kritik an moraltheologischer Steuerung und an sonstigen konservativen Kräften muss deutlich gesagt werden, dass alle Religionen eine wichtige sinnvolle Aufgabe, wenn auch manchmal schlecht, erfüllt haben: Sie haben oft gefährliche systemverändernde (nicht nur sexuelle) Exzesse (Auswüchse) unterdrückt. Wir wollen uns deshalb überlegen, wie wir uns von Sexualtabus befreien können, ohne uns dadurch unnötig zu schaden. Dazu schauen wir uns zunächst einmal an, was es im Bereich der menschlichen Sexualität so alles gibt und prüfen dann kritisch, wo objektive Gefahren vorliegen oder nicht vorliegen.

DIE MENSCHLICHE SEXUALITÄT
Die Menschheit genießt beim Essen nicht nur das Essen selbst, sondern nutzt z. T. großartige, zusätzliche emotionale Bereicherungen und Reize wie Kerzenschein, Kaminfeuer, Möblierungen, Geselligkeit usw. Im Sexualbereich stehen ähnliche (auch die gleichen) Reize zur Verfügung, die jedoch z. T. stark abgelehnt werden. Wir verschaffen uns eine Übersicht über diese Bereicherungsmöglichkeiten:
1. Gefühle: Liebe, Geborgenheit, Vertrauen, Zärtlichkeit (=ritualisiertes Körperpflegeverhalten)
2. Reize: Dessous, Verbalerotik, Teile der Pornographie, erotische Kunst, tänzerische Darbietungen usw.
Verhaltensweisen:
Mimische, gestische, akustische Animation (≈Erregung des Partners durch Bewegung und Worte), Stellungswechsel, technische Hilfsmittel, Promiskuität (≈Partnerwechsel), Bi-,  Oral- und Analsex usw.
Außer den unter 1. genannten Gefühlen werden alle Zusatzreize interkulturell überwiegend tabuiert und verteufelt, obwohl sie der Langeweile durch Habituation (=Gewöhnungslernen) vorbeugen. In fast allen anderen vergleichbaren Bereichen, z. B. beim Nahrungs- und Spieltrieb, verherrlichen alle Kulturen die Abwechslung und verteufeln die Monotonie (≈ Einförmigkeit). Im Bereich Sexualität verherrlichen sie die Monogamie (≈Einehe).

Werfen wir einen kurzen Blick auf den typischen Umgang der heutigen Menschheit mit der Sexualität: 
Etwa 3-7 % der Menschheit zeigen oder fördern antihedonisches sexuelles Extremverhalten wie
1. Verteufelung der gesamten, nicht fortpflanzungsorientierten Sexualität
2. aggressives und infektiöses Sexualverhalten (Vergewaltigung, Nötigung, Missbrauch, wissentliche oder fahrlässige Übertragung von Krankheitserregern usw.)
3. Völliger Verzicht (=Totalabstinenz) (Kloster, Zölibat, Eremit) und Potenzstörungen
Mögliche Ursachen: genetische Defekte, religiöse Manipulation, traumatische Sozialisation (≈Erziehung mit intensivem destruktivem Leid, z. B. sexueller Missbrauch)
Etwa 30-40 % praktizieren eine verkümmerte Sexualität:
“Licht aus“, „Missionarsstellung“, maximal fünfminütige, häufig frauenfeindliche Pflichterfüllung, möglichst selten, am besten nur zum Zwecke der Vermehrung.
Etwa 30-50 % bewegen sich um den Durchschnitt:
2 - 3 Stellungen, ca. 7 Minuten,  2 - 3-mal pro Woche, gelegentlich Oralverkehr oder ein Stellungswechsel.
Etwa 5-10 % praktizieren Sexualität prohedonisch, wie Feinschmecker ihr Essverhalten:
Sie verwenden alle konstruktiven oben genannten Bereicherungen und noch mehr. Sie vermeiden aber alle Verhaltensweisen, die auch heute noch objektiv schädlich sind.
Dies sind infektiöse und zu Verletzungen führende Praktiken. Konkreter:
Vergewaltigungen (insbesondere bei Kindern), Extremsadismus, Lymph- und Blutkontakte mit Krankheitserregern aus Fäkalien (=Kot), Sperma, Körperflüssigkeiten, besonders infektiöse Anal- und Urinkontakte bei infizierten Personen.

Hedonisch kritische Sexualbereiche
Im Folgenden werden nur die hedonisch kritischen Sexualtechniken kurz besprochen.
Inzest (=Sexualität mit nahen Verwandten), Sodomie (=Sexualität mit Tieren), Sadismus (=Genuss des Quälens bzw. des Leidens Anderer), Masochismus  (=Genuss des eigenen Leidens), Pornographie, Prostitution, patriarchaler Machtmissbrauch im Sexualbereich, sexuelle Prägung, kindliche, anale, urinale, promiskuitive Sexualität, Bi- und Homosexualität.

In der menschlichen Gesellschaft werden alle Sexualbereiche mehr oder weniger verteufelt, auch solche, von denen keine oder geringe unmittelbaren Gefahren ausgehen, wie z.B. Dessous, Stellungen, Oralverkehr usw.

Das beruht natürlich z. T. darauf, dass konservative, sexualfeindliche Kräfte ihre Sexualmoral grundsätzlich kaum kritisch in Frage stellen, oder wissenschaftlich prüfen und schon gar nicht ändern.

Es hängt aber u. a. auch damit zusammen, dass alle Bereicherungen des Sexuallebens gefährliches Sexualverhalten provozieren (=hervorrufen) können. Beispielsweise können alle genannten Verhaltensweisen das Sexualbedürfnis erhöhen. Das kann unter anderem sexuellen Missbrauch fördern oder zu häufigeren Partnerwechseln führen, die wiederum das Befruchtungs- und Infektionsrisiko erhöhen.

Inzest
Wenn Geschlechtsverkehr (oder Fortpflanzung) zwischen nahen Verwandten stattfindet, spricht man von Inzest. Es ist allgemein bekannt, dass nahe Verwandte -häufiger als andere- behinderte Nachkommen haben. Der Grund liegt darin, dass sie relativ häufig gleiche Gendefekte (=Erbfehler) haben.
Dieses Problem wollen wir kurz erläutern: Fast alle menschlichen Gene hat jeder Mensch zweimal, eines [Allel genannt] vom Vater, das andere von der Mutter. Für die weitaus meisten Gene gibt es dann drei Möglichkeiten:
1. Beide Allele sind okay. 2. Ein Allel ist defekt, dass andere okay. 3. Beide Allele sind defekt. Im ersten Fall können normale Merkmale oder Eigenschaften gebildet werden. Im zweiten Fall geschieht dies meistens auch. Ein nicht geschädigtes Allel kann meistens alle Aufgaben des Gens allein erfüllen (Dominanz). Es übernimmt auch die Aufgaben des Defektallels vom anderen Elter. Wenn aber von beiden Eltern defekte Allele des gleichen Gens vererbt werden, werden die Defekte wirksam. Dies kann sich in Behinderungen äußern, die in unterschiedlichsten Intensitäten auftreten können. Starke Behinderungen sind bei Kindern (außer bei sehr nahe verwandten Eltern) selten, mäßig verringerte Leistungsfähigkeiten, z. B. der Psyche und Immunabwehr, sind häufig. Solche Wirkungen können in der Natur sogar zum Aussterben einer Art führen. Deswegen haben alle Lebewesen seit Jahrmilliarden Mechanismen entwickelt, die Befruchtungen bei (nahen) Verwandten verhindern sollen. Das Inzesttabu fördert die arterhaltende genetische Variabilität (=Verschiedenheit der Erbinformationen), deren große Bedeutung für das Überleben aller Lebewesen unten und im Kap. 15 „Entwicklungsprinzipien“ erläutert ist. Die menschlichen angeborenen Anlagen, die inzestuöse Vermehrungen verhindern, werden meistens durch Lernen noch verstärkt.

Das Inzesttabu hat auch in der modernen Gesellschaft noch seine grundsätzliche Berechtigung. Es gibt jedoch Einschränkungen. Wenn Befruchtungen sicher ausgeschlossen werden können, besteht die Gefahr der Zunahme genetischer Defekte nicht mehr.

Inzest birgt aber noch andere Gefahren. Die Prägung auf nahe Verwandte kann z. B. antihedonisch wirken.

Dieses Problem spielt in der öffentlichen Diskussion kaum eine Rolle. Ja sogar das Hauptproblem, genetische Selbstschädigung wird gerne heruntergespielt. Das liegt daran, dass die Benachteiligung von Behinderten tabu ist. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, wird vielfach einfach der Inzest selbst, statt seiner Folgen, zum Bösen an sich hochgestuft.

Die Prägungsproblematik wird im Folgenden und in den Kap. 6 und 15 erläutert.
 
Prägung und kindliche Sexualität                                                                                                                 
Die Prägung ist eine besondere Form des Lernens. Beim Prägungslernen muss der betreffende Lernprozess in einer bestimmten Entwicklungsphase des Lernenden stattfinden. Sprache und Sexualität werden beispielsweise beim Menschen durch Prägungsvorgänge erworben. Kinder lernen nicht oder nur in sehr geringem Umfang sprechen, wenn sie nicht im zweiten und dritten Lebensjahr zu sprechen beginnen. Ähnliches gilt auch für die Sexualität. Aber natürlich wird die menschliche Sexualität auch erheblich durch Nachahmung, Konditionierungslernen, Vernunft und Erbanlagen beeinflusst. Die Prägungsphase für das Sexualverhalten liegt in der Pubertät. Auch die sexuelle Empfindungsfähigkeit kann sich nur dann in vollem Umfang entwickeln, wenn in dieser Zeit angenehme sexuelle Erfahrungen gemacht werden.
Die sprachliche Entwicklung des Kindes verläuft optimal, wenn schon vor dem zweiten Lebensjahr, also vor der Prägungsphase, sprachliche Erfahrungen gemacht werden. Das Kind entwickelt, schon bevor es selbst sprechen kann, sprachliche Fähigkeiten, z. B. wenn es sprachliche Laute hört.
Entsprechendes gilt für die Sexualität. Angenehme sexuelle Erfahrungen wirken sich in jedem Alter fördernd auf die sexuelle Empfindungsfähigkeit aus. So ist es z. B. nahezu völlig unbedenklich, wenn Kinder sich selbst an allen Körperstellen, auch an Genitalien, berühren. Sexuelle Erfahrungen vor der Pubertät sind aber häufig inzestuös und unangenehm. Sexueller Missbrauch, häufig  durch Väter, Brüder, Onkel usw., ist bei weitem häufiger als übliche Statistiken es ausweisen.
Wichtige Gründe für unangenehme inzestuöse Sexualität liegen in der sexualfeindlichen Erziehung, also in typisch menschlichen, kulturellen Fehlentwicklungen. Das wird bei einem Vergleich mit Tieren deutlich, den wir heranführen, obwohl wir wissen, dass menschliche Arroganz Vergleiche dieser Art scheut. Bei wildlebenden Säugetieren, bei denen es keine sexualfeindliche Erziehung gibt, ist sexueller Missbrauch selten. Wenn er stattfindet, hat er bei weitem weniger psychische Störungen zur Folge als beim Menschen.

Hier wird wieder einmal die „Überlegenheit“ des menschlichen Geistes über die tierischen Instinkte deutlich. Das meiste menschliche Leid (nicht nur das der Vergewaltigten) wird erst durch die „großartige“ Erziehung (Sozialisation) der Menschen möglich.

Menschliche Kinder werden überwiegend so erzogen, dass sie sexuelle Handlungen mit Angst verbinden. Väter werden häufig so sozialisiert, dass sie (bestimmte) sexuelle Handlungen wünschen, aber vermissen. Diese Handlungen erzwingen manche Männer u. a. bei Kindern. Manche dieser Männer sind sich nicht einmal der Tatsache bewusst, dass sexueller Missbrauch meistens sehr viel mehr Schaden anrichtet als die Prügelstrafen, mit denen sie ihre Kinder sinnvoll zu erziehen glauben. Tatsächlich löst sexueller Missbrauch, selbst wenn er ohne Schmerzen abläuft, meistens mehr psychische Störungen aus als massive körperliche Strafen. Das hängt mit einem besonders seltsamen menschlichen Brauch zusammen. Vergewaltigte werden so erzogen, dass sie sich nach einer Vergewaltigung so absolut schlecht und schuldig fühlen, wie die Vergewaltiger sich fühlen müssten und sollten. Manche Vergewaltiger sind so sozialisiert, dass sie nach einer Vergewaltigung genüsslich die nächste planen. Auch hier werden wieder die „großartigen“ Folgen übertriebener Freiheit deutlich.
Sexueller Missbrauch beruht natürlich auf noch weiteren Ursachen: Z. B. spielen der Wunsch nach einem jugendlichen Partner, männlicher Machtmissbrauch, Geldgier bei erzwungener (Kinder)pornographie, genetische Defekte und eine ganze Reihe von psychischen Störungen, meistens Entwicklungsstörungen, eine Rolle. Die angesprochene Überverherrlichung der Freiheit (eine Überreaktion auf Stasi, Gestapo, Inquisition, Sklaverei und so weiter) bewirkt sehr viel anonyme Privatsphäre, in der alle Formen von Gewalt, Nötigung, Missbrauch, Kriminalität, Bestechlichkeit usw. blühen. Dies ist ein weiteres von zahllosen Beispielen dafür, dass Menschen übertriebene Freiheit wichtiger ist als Lebensqualität (Lieber frei als glücklich!).
Die inzestuösen kindlichen sexuellen Erfahrungen mit älteren Verwandten sind, auch wenn sie mit angenehmen Gefühlen verbunden sind, noch aus einem weiteren Grund problematisch. Sie können zu antihedonischen Prägungen führen. Beim Prägungslernen findet oft auch eine Prägung auf bestimmte Personen statt. So entsteht z. B. das Urvertrauen und daraus später die Fähigkeit, Bindungen einzugehen, Beziehungen zu führen und Freundschaften zu schließen, wenn der Säugling angenehme Erfahrungen mit maximal drei betreuenden Personen macht.
Bei der sexuellen Prägung entsteht eine Vorliebe für den ersten Sexualpartner (und alles, was ihm ähnlich ist), mit dem man angenehme sexuelle Erfahrungen macht. Dies gilt besonders, wenn starke angenehme Gefühle, wie z. B. Liebe, Vertrauen und sexuelle Lust, erlebt werden. Es ist aber nicht wünschenswert, dass junge Menschen sexuell auf Eltern oder Onkel geprägt werden. Die Prägung auf fremde Sexualpartner ist günstiger, weil in den meisten Partnerschaften Kinder geboren werden und weil Neukombination verschiedener genetischer, wie auch kultureller Informationen, Vorteile bringen können. Sowohl Gene als auch Menschen haben oft Vorteile, wenn sie Informationen gemeinsam nutzen oder sogar voneinander lernen können.
Die geringen Vorteile, die entstehen können, wenn Kinder angenehme sexuelle Erfahrungen mit älteren Verwandten machen, stehen in keinem Verhältnis zu den Nachteilen des Inzest.
Pubertäre Sexualität
Als nächstes wollen wir uns der pubertären Sexualität widmen. Bei allen Säugetieren ist es üblich, dass Weibchen befruchtet werden, sobald es biologisch möglich ist. Bei Menschen ist diese frühpubertäre Sexualität häufig ein Tabu oder sogar verboten.
Sie wird aus Gründen, die zum Teil seit Jahrzehnten nur noch eingeschränkt gelten, häufig massiv unterdrückt. Wir haben oben, im Zusammenhang mit der Prägung, bereits wichtige Argumente für einen frühen Start ins Sexualleben kennen gelernt. Da andererseits die Gesellschaft diesen frühen Start überwiegend bekämpft, erscheint die Diskussion dieser Problematik besonders wichtig. Fragen wir uns also, warum die Sexualität in der frühen Pubertät überwiegend abgelehnt wird und diskutieren wir die wichtigsten Argumente zu diesem Thema.
Gegen die Sexualität bei 11- bis 13-jährigen jungen Menschen werden vor allem folgende Argumente vorgebracht:
1. Kinder sind in der Pubertät prinzipiell noch nicht erziehungs- bzw. aufzuchtsfähig. Sie sollten ihre Jugend genießen und sich geistig entwickeln (lernen), bevor sie Kinder großziehen.
2. Die Kinder sind noch nicht reif, d. h. sie sind körperlich und geistig noch nicht ausreichend entwickelt.
3. Das stärkste (Schein)argument gegen die Sexualität in der Pubertät liegt natürlich in der allgemeinen Sexualfeindlichkeit.
Das wichtigste Argument für den frühen sexuellen Start erwächst aus der Prägungsproblematik.
Wie bei Sprache, Ideologie und Urvertrauen entwickelt sich auch die sexuelle Leistungs- und Empfindungsfähigkeit am besten, wenn in und vor der Prägungsphase viele angenehme Erfahrungen gemacht werden. Die Prägungsphase beginnt mit der ersten Menstruation (=Regelblutung) bzw. Ejakulation (=Samenerguss).

Das erste Argument klingt überzeugend und vernünftig. Es gilt jedoch nur für Befruchtungen während der Pubertät, nicht für Sexualität mit erfolgreicher Empfängnisverhütung. Teenagersexualität könnte deshalb bis zum ca. 18. Lebensjahr i. d. R., wenn Befruchtungen ausgeschlossen sind, befürwortenswert sein. Tatsächlich kommt es aber des Öfteren zu unerwünschten frühen Schwangerschaften. Wir müssen also überlegen, ob diese frühen Schwangerschaften vermeidbar sind und ob sie den Verzicht auf pubertäre Sexualität wert sind.

Menschen, die pubertäre Sexualität ablehnen, argumentieren in diesem Zusammenhang mit der Unreife der Jugendlichen. Dieses Argument gilt jedoch nur für einen Teil der Betroffenen (s. u.). Die meisten Zwölfjährigen haben genügend Intelligenz, um Empfängnisverhütungsmittel sinnvoll anzuwenden. Eine kleine Minderheit wird dies trotz guter Aufklärung nicht tun. In den meisten Fällen ist dann nicht mangelnde Intelligenz, sondern mangelnde emotionale Selbstkontrolle die Ursache. Sollte man nun, um in dieser Minderheit Schwangerschaften zu verhindern, allen jungen Menschen in der Frühpubertät die Sexualität verbieten? Ein solches Generalverbot vernichtet möglicherweise mehr Lebensqualität als es schafft. Es erscheint ähnlich sinnvoll, wie ein allgemeines Autofahrverbot für junge Menschen, das mit der relativ hohen Häufigkeit schwerer Unfälle durch junge unerfahrene Autofahrer begründet wird.

Widmen wir uns nun genauer dem zweiten Argument gegen frühpubertäre Sexualität, der Unreife. Es lässt sich leicht zeigen, dass die tatsächlich häufig vorhandene Unreife meistens von Menschen künstlich erzeugt wird. Sie wird überwiegend durch sexualfeindliche oder ignorierende Sozialisation verursacht. Ein Vergleich mit der Tierwelt hilft uns weiter: Igel führen fast immer unter wesentlich schwierigeren (stacheligen) Bedingungen ihre ersten Sexualakte erfolgreich aus, obwohl sie unvergleichlich schlechtere Informationsverarbeitungsmöglichkeiten haben, als zwölfjährige Menschen. Letzteren werden merkwürdigerweise Fahrradfahren, betrunkene, autoritäre, „schlagfertige“ Kettenrauchereltern oder ein Salto vom Schwebebalken zugemutet. Wir können uns deshalb ganz sicher sein, dass jeder durchschnittlich intelligente zwölfjährige Mensch konstruktive Sexualität lernen kann. Vor dem ersten Sexualakt sollte jeder Mensch über Infektionsgefahren, Empfängnisverhütung und rationale Bewertung wichtiger Sexualtechniken informiert sein. (Viele Schulen und Eltern leisten dies später oder gar nicht.). All diese Bereiche kann ein durchschnittlicher zwölfjähriger Mensch ausreichend gut verstehen, um angenehme sexuelle Erfahrung zu machen.

Reife, wie sie von Moralaposteln verstanden wird, ist zwar nirgendwo klar definiert, bezieht sich aber immer ganz wesentlich auf die Forderung nach Monogamie sowie nach der Kopplung von Sexualität und Liebe. Monogam bedeutet, dass jeder Partner nur einen Partner hat. Die von Moralaposteln gewünschte Reife besteht also unter anderem darin, dass junge Menschen sich ihrer Liebe zueinander ganz sicher sind oder sogar bereits ein Kinderwunsch besteht.

Zwölfjährige sind tatsächlich nicht fähig, von den Gefühlen, die sie für einen Freund (Freundin) empfinden, zu sagen, ob es sich um Liebe handelt. Dies gilt allerdings auch für mindestens eine Milliarde Sechzehnjährige und ältere.

Zwölfjährige werden in der Regel tatsächlich seltener als Achtzehnjährige lebenslang mit ihrem ersten Sexualpartner zusammenbleiben.

Menschen (und ihre Vorfahren) haben wahrscheinlich viele Millionen Jahre lang Sexualität erlebt, sobald es biologisch möglich war. Dabei entstanden in der Regel keine besonderen psychischen Störungen und Nachteile, wenn der erste Sexualpartner nicht der einzige blieb. Auch heute leiden Menschen bei Trennungen weniger unter der Unersetzbarkeit des verlorenen Partners als an dem Glauben an die Unersetzbarkeit des Partners (vgl. Sinead o´Connors Song „Nothing compares to you“ und siehe unten). 
Es können geringe Probleme (Konflikte) entstehen, wenn ein verliebtes Teenagerpaar Geschlechtsverkehr hat, obwohl nie dauerhafte tiefe Liebe aus der Verliebtheit wird und keine Dauerbeziehung entsteht. Es können sehr viel größere Probleme und Nachteile entstehen, wenn der erste Geschlechtsverkehr sehr viel später stattfindet.

Die Fähigkeiten, sich zu verlieben, den Charakter eines Menschen zu erkennen, sexuell zu empfinden, sich altruistisch zu verhalten, zu lieben, den richtigen Partner zu finden, Niederlagen zu verarbeiten usw. entstehen gerade dann, wenn in der Pubertät und Kindheit alles konstruktive Verhalten, auch Sexualität, erlebt wird. Die Sexualität ist eines der wichtigsten Hilfsmittel zur Reifung. Sexuelle Reife entsteht nicht vor und ohne Sexualität. Reifung und Sexualität brauchen einander, denn sie bilden sich wechselseitig in einem Rückkopplungsprozess.

Die Probleme junger Menschen mit Sexualität entstehen hauptsächlich, weil man ihnen vorher Angst vor Sexualität überhaupt, Befruchtungen, Entjungferungsschmerzen, Sexualität ohne Liebe, untreuen Partnern usw. gemacht und verschiedene andere Informationen verweigert hat. Deshalb glaubt man auch, man habe mit der blödsinnigen These, alle 13-jährigen könnten nicht qualifiziert mit Empfängnisverhütungsmitteln umgehen, recht.
Es gibt allerdings „glaubwürdige“ Gerüchte, nach denen die päpstliche Empfängnisverhütungsfeindlichkeit auf einem Übersetzungsfehler beruht, bei dem aus Empfängnisverhütungsmitteln „Verhängnisempfehlungsmittel“ wurden.
Statt ihnen bei der Bewältigung sexueller Probleme zu helfen, verbietet man jungen Menschen, aus sexuellen Erfahrungen zu lernen. Merkwürdigerweise vertreten moderne Pädagogen in anderen Bereichen das genaue Gegenteil. „Learning by doing“ nennen sie ein sehr vernünftiges pädagogisches Prinzip. Dieses Prinzip fordert, dass z. B. Schüler im Unterricht nicht nur relativ passiv zuhören und lesen, sondern selbst sprechen, basteln, Sport treiben, Experimente durchführen sollen usw.
Bei allem, was wir oben zum Thema „ Sexualität in der Pubertät“ gesagt haben, muss allerdings folgendes Problem beachtet werden: Besonders in den letzten Jahrzehnten hat sich der Eintritt der Pubertät vielfach nach vorne verschoben. Das heißt, es gibt immer mehr Kinder, bei denen bereits im Alter von neun bis 11 Jahren die Pubertät beginnt. Diese Kinder werden mit Sicherheit im Durchschnitt nicht die gleiche Reife aufweisen, wie dreizehn- bis fünfzehnjährige.
Wie mit dieser besonderen Situation umgegangen werden muss, lässt sich nicht vom Schreibtisch aus entscheiden. Für die gesamte pubertäre Sexualität gilt, dass es kaum wirkliche wissenschaftliche Untersuchungen gibt. Viele Experimente mit Menschen verbieten sich. Niemand kann sagen, in welchem Umfang die Aufnahme fiktiver sexueller Reize, Selbstbefriedigung und so weiter die prägende Funktion realer sexueller Erfahrungen ersetzen kann. Auf jeden Fall erscheint es sinnvoll, Kinder und Jugendliche jeden Alters [unabhängig vom (bzw. ohne den) eigentlichen Sexualakt] positive Erfahrungen und Bewertungen der Sexualität erleben zu lassen.

Möglicherweise wirkt andererseits ein gewisses Maß an sexueller Unterdrückung für manch einen Menschen mit zu starken sexuellen Antrieben konstruktiv.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Menschen gerade in diesem Bereich sehr verschieden sind und deshalb auch spezifische Sozialisationen entwickelt und angewendet werden müssten.

Üblich ist das auch sonst übliche ethische Chaos. Es gibt zwar eine Vielfalt von zum Teil extrem gegensätzlichen Hinführungen zur Sexualität, wer aber welche erlebt, hängt erheblich vom Zufall ab.
Auch ohne sexuelle Ängste brauchen pubertierende Jugendliche viel menschliche Hilfe. Die hormonellen Umstellungen in der Pubertät sind mit psychischen Veränderungen verbunden, die sogar in einer optimalen Umwelt zu Problemen führen können. Die Umwelt der meisten Jugendlichen ist jedoch alles andere als optimal.
Eines ihrer größten Probleme ist ihre Alles-oder-Nichts-„Programmierung“. Man redet(e) ihnen monogamistisch ein, dass es die große Liebe nur einmal und nur zu einem unersetzlichen Partner gibt. Die Prägung verdoppelt diese Wirkung, wenn der Kontakt zum ersten Partner langfristig, angenehm und liebevoll ist. In einer solchen Situation ist der Verlust des Partners besonders für junge Menschen manchmal sehr schmerzhaft (traumatisch) und kann sogar in den Selbstmord führen. In einer Welt, in der die meisten nicht mehr für immer mit ihrem ersten Partner zusammenbleiben, wirkt die „Du, du, du allein-Manipulation“ daher oft antihedonisch. Schon eine überwiegend biologisch bedingte intensive Prägung auf einen bestimmten Partnertyp - z. B. groß, dunkelhaarig, Rosenduftdeogeruch - kann sehr nachteilig sein, wenn sie dazu führt, dass Gefühle für einen anderen Typus - z. B. klein, blond, Naturgeruch -, der Liebe sehr wohl verdient hätte, nicht entstehen (vgl. Kapitel 6 „Irrationalität“).
Es wäre schlecht, aber besser, jungen Menschen zum Thema Sexualität gar nichts zu sagen, statt die oben beschriebenen Ängste und Unreife zu erzeugen. Ohne moraltheologische Unterstützung sind vielen Quadrilliarden mäßig informierten Lebewesen sexuelle Kontakte so gelungen, dass sie ca. 3 Milliarden Jahre überdauern und/oder Spaß haben konnten.
Die Unterdrückung der pubertären Sexualität ist ein wichtiges Beispiel für destruktive Folgen menschlicher Eingriffe in unverstandene natürliche biologische Abläufe. Andere Beispiele, wie Hospitalismus, Hygienewahn, der Allergien fördern kann, und das völlige Ersetzen des Stillens durch das Füttern mit Babynahrung, werden in anderen Kapiteln erläutert.

Sodomie
Sodomie (Sexualität mit Tieren) wirkt antihedonisch, wenn Menschen oder Tiere körperlich oder geistig Schaden nehmen. Beispiele: Gewaltanwendung, Infektionen und Versperrung des Zugangs zu anderen Sexualbereichen durch Fehlprägung.
Da Krankheitserreger zum größten Teil wirtsspezifisch sind, ist das unmittelbare Infektionsrisiko unter vergleichbaren Hygienebedingungen im Durchschnitt geringer als bei rein menschlichen Sexualkontakten.
In der Realität werden jedoch Krankheitserreger wegen der oft mangelhaften tierischen Hygiene, oder weil sie den Wirt wechseln, übertragen. Es kommt hinzu, dass manche Krankheiten durch eigentlich harmlose oder sogar nützliche Mikroorganismen, wie z. B. das Darmbakterium Escherichia coli, ausgelöst werden. Dies kann z. B. geschehen, wenn diese Erreger in größeren Mengen vom After her kommend in die Harnröhre oder durch offene Wunden ins Blut gelangen (Blutvergiftung).

Manche der darauf folgenden Krankheitserscheinungen beruhen nicht auf der Vermehrung des Erregers auf Kosten der Wirtszellen, sondern auf giftigen Abfallstoffen, die die Erreger abgeben.
Zurzeit fürchten Menschen Infektionen durch Kontakte mit Tieren viel mehr als durch Kontakte mit Menschen und auch mehr denn je. Viele Menschen in den zivilisierten Ländern leiden unter Hygienomanie (Reinlichkeitswahn).

Dieser Wahn hat eher den Charakter einer Modeströmung als wissenschaftliche Ursprünge. Übertriebene Hygienemaßnahmen, wie dreimal täglich duschen, Kontakt zu Tieren und jeglichem Schmutz meiden usw., stammen deshalb meistens weniger von Experten (Medizinern usw.) als von standesbewussten feinen Leuten aller Schichten. Ihre Motive liegen weniger im Wunsch nach Krankheitsvermeidung als vielmehr im Wunsch, sich von schmuddeligen Unterschichtmenschen abzuheben.

Ärzte empfehlen besonders bei Kindern kontrollierte Kontakte zu Krankheitserregern, z. B. in den Ställen von Bauernhöfen, um die Immunabwehr zu trainieren und das Allergierisiko zu senken.

Allergien sind übertriebene Reaktionen auf Fremdkörper (Pollen, Hausstaubmilbenkot, und viele Natur-und Kunststoffe). Diese Überreaktionen beruhen zumindest zum Teil darauf, dass Menschen dank ihrer Hygiene nicht mehr mit den ursprünglich natürlichen großen Mengen an Krankheitserregern und deren Ausscheidungsprodukten konfrontiert werden. Vereinfacht gesagt arbeitet die Immunabwehr konservativ intensiv (wie vor Millionen Jahren), obwohl die Bedrohung durch gefährliche Fremdkörper und Krankheitserreger nachgelassen hat. Ärzte haben bereits Heilungserfolge bei Allergien erzielt, indem sie den Patienten unschädliche Mikroorganismen zugeführt haben. Sie haben sozusagen die übereifrige Immunabwehr abgelenkt beziehungsweise sinnvoll beschäftigt.
Die Jahrhunderte alte, vor allem christliche, Arroganz gegenüber der Tierwelt verstärkt die hygienische Ablehnung gegenüber Tieren zusätzlich. Tiernamen werden (von dummen Eseln, Gänsen usw.) gerne zum Beleidigen missbraucht.
Das unmittelbare Infektionsrisiko ist also bei vergleichbarer Sauberkeit bei zwischenmenschlichen Kontakten deutlich größer als bei Kontakten mit Tieren.

Der Kontakt zu Tieren birgt jedoch eine besondere, weniger bekannte hygienische Gefahr:
Kontakte - nicht nur sexuelle - zwischen verschiedenen Tierarten (und Mensch) führen in seltenen Ausnahmefällen dazu, dass es mutierten = (genetisch veränderten) Krankheitserregern gelingt, den Wirt zu wechseln, also z. B. vom Tier auf den Menschen überzuspringen. Aids, Ebola, Grippe usw. sind Beispiele für solche Übertragungen. Seit 2000 wurde diese Problematik allgemeiner bekannt gemacht, weil die Vogelgrippe, bei der genau die gerade beschriebene Gefahr droht, sich ausbreitete. Den neuen Erregervarianten ist die Immunabwehr des neuen Wirtes manchmal nicht gewachsen. So kam es zu Epidemien, die 100 - 500 Millionen Menschenleben gekostet haben und vielleicht noch mehr kosten werden.
Die großen Grippeepidemien z. B., entstanden wahrscheinlich durch intensive Kontakte zwischen Menschen und Schweinen in China. Um 1918 starben in Europa ca. 20-50 Millionen Menschen an einer Grippeepidemie, die sich hauptsächlich durch Mensch-zu-Mensch-Kontakte (Flüstern, Niesen, Husten, Händeschütteln, Küssen, Sexualität) verbreitete.
Bei der Bewertung der Sodomie stoßen wir auf ein sehr schwieriges grundsätzliches ethisches Problem. Es gibt zurzeit viele Menschen, die sich ohne emotionale Zwänge und Ängste nicht selbst ausreichend vernünftig steuern können. Das gilt zum Beispiel für die gesamte Sexualität, Drogenkonsum, Medikamentenmissbrauch, Verhalten im Straßenverkehr usw. Die Regulation all dieser Problematiken ist eine schwierige Gratwanderung, bei der Menschen immer wieder neue prohedonische Wege suchen und ausprobieren müssen.

Im Falle der Sodomie bleibt alles Probieren gefährlich. Deshalb könnte die Menschheit vielleicht etwas mehr Toleranz gegenüber Mitmenschen entwickeln, die Sodomie lieben, die bestehende sodomiefeindliche Sozialisation scheint aber grundsätzlich konstruktiv zu sein. Man könnte sie jedoch wahrscheinlich etwas mehr versachlichen (vernünftige Selbststeuerung statt übertriebener Ängste). Sodomie ist eine sexuelle Variante auf die normal sozialisierte Menschen, ohne hedonische Nachteile verzichten können und zumindest auch solange sollten, bis das Infektionsrisiko ausgeschlossen werden kann. 
Die Beobachtung menschlicher sexueller Aktivitäten

Menschen haben, wie viele Säugetierarten, Millionen Jahre lang konstruktives Sexualverhalten erworben und verbessert, indem sie sich dabei ohne jede Scham wechselseitig beobachtet haben.
Heute
sind die meisten Menschen immer noch froh, stolz und glücklich, dass und wenn der Appetit beim Anblick des Essens und in fast allen anderen menschlichen Motivationsbereichen kommt, beim Anblick von Sexualität jedoch vergeht. Die meisten Menschen sind froh, stolz und glücklich, wenn ihr sexueller Appetit nicht beim Anblick sexueller Aktivitäten kommt. Ihre natürliche Fähigkeit, beim Anblick sexueller Aktivitäten in Erregung zu geraten, lehnen und legen die meisten, zumindest öffentlich, ab. Dass die dominierende Sexualmoral im Gegensatz zur menschlichen Natur steht, wird u. a. daran deutlich, dass Menschen sich im Durchschnitt nicht öffentlich sehr viel mit Sex beschäftigen, z. B. sind die am meisten besuchten Seiten im Internet die Sex-Seiten. An sexuellen Darstellungen aller Art erfreuen sich überwiegend die Männchen unter den Menschen. So können sie sexuelle Genüsse erleben, die ihnen in der Realität meistens verweigert werden. Die meisten weiblichen Menschen werden nämlich so erzogen, dass sie pornographische Aktivitäten weder sehen noch durchführen wollen. Der Konflikt, der durch die unterschiedlichen Sexualbedürfnisse der Geschlechter entsteht, wird unten ausführlich diskutiert. Bleiben wir zunächst beim Thema Pornographie. Da dieser Bereich offensichtlich eine Menge Konfliktstoff enthält, widmen wir ihm einige Abschnitte.
Pornographie
Es existieren, genauso wie bei jeder virtuellen (≈nur scheinbar realen) Darstellung von Sexualität, auch bei Pornographie konstruktive und destruktive Formen. Die Tabuierung konstruktiver Pornographie ist ebenso üblich, wie irrational. Jede Beobachtung von Sexualität, auch und besonders realer Sexualakte, wird vielfach verteufelt. Dies beruht unter anderem darauf, dass diese Beobachtungen Partnerwechsel besonders gut anregen (und damit Infektionen verbreiten) können.
Die Verbreitung destruktiver, z. B. gewaltverherrlichender (Kinder)pornographie, ist ein beliebter Vorwand, um auch konstruktive Pornographie und sonstige erotische Darstellungen verteufeln zu können. Eine wichtige Ursache für diese irrationale Generalisierung (=unvernünftige Verallgemeinerung) und jegliche Sexualfeindlichkeit liegt in einer besonders delikaten Sexualperversion:
Menschen, die ihre natürliche Erregbarkeit beim Anblick sexuell aktiver Mitmenschen durch genetische Defekte oder antisexuelle Sozialisation verloren haben, sind im Allgemeinen stolz auf diese Merkwürdigkeit und halten sie für gut und normal. Sie bezeichnen sexuell ursprüngliche, natürliche Menschen, die z. B. bei der Beobachtung sexueller Handlungen angenehm erregt werden, als psychisch gestört, z. B. als nymphoman oder pornosüchtig, also krank oder wahnsinnig. Sie verfolgen auch solche "sexuell gestörten" Menschen intolerant, obwohl einige dieser Verfolger gleichzeitig gegenüber neurotischen Sekten, Klatsch und Tratsch usw. Toleranz fordern und gewähren.
Menschliche Sexualkontakte werden also möglichst ganz versteckt, obwohl alle Pflanzen und Tiere seit einigen Milliarden Jahren ohne die geringsten Probleme ihr Sexualverhalten öffentlich präsentieren. Vielleicht wollen Menschen mit diesem Verfahren einmal mehr unter Beweis stellen, dass sie etwas Besseres seien als Tiere. Sie selbst sprechen in diesem Zusammenhang von Niveau und Zivilisation. Sie sind z. B. stolz und sprechen von Niveau, wenn sie in den Köpfen der armen Jungmenschen ein äußerst künstliches „natürliches Schamgefühl“ erzeugen. Dieses sorgt später im Verbund mit der „Komm mir bloß nicht mit´nem Blag nach Hause-Neurose!“ dafür, dass die sexuelle Reife nicht mit 14 sondern frühestens mit 18 Jahren (oder nie) eintritt (s. o.).
Häufig gelingt es jedoch zur größten Freude der Verantwortlichen, besonders bei Frauen, die psychische sexuelle Reifung bis zum ca. 30. Lebensjahr hinauszuzögern. Noch sicherer würde natürlich gegen zu frühe Befruchtungen und ausschweifende Sexualität eine lebenslange Verzögerung wirken. Daran arbeiten auch bestimmte gesellschaftliche Kräfte fleißig. Aufgrund mächtiger (u. a. genetischer) sexualfreundlicher Gegenkräfte gelingt dies aber nur begrenzt. Selbst katholische Priester lassen sich nicht immer von verschiedensten sexuellen Aktivitäten abhalten. Trotzdem stellen sie eine Auswahl von Menschen dar, der Sexualität im Durchschnitt relativ wenig bedeutet. Dieser Auswahl gelingt es natürlich auch besonders gut sexualfeindliche Denkmuster zu vertreten, zu erhalten und zu verbreiten.
Destruktive Pornographie

Darstellungen, die destruktives Verhalten (Kinderschändung, Vergewaltigung, infektiöse Sexualität usw. s. o.) verherrlichen, sind ganz besonders und wirklich auch objektiv schädlich, werden aber häufig nur halbherzig bekämpft. Ihre Gefährlichkeit ergibt sich u. a. daraus, dass das Erlernen solcher antihedonischer Verhaltensweisen beim Pornographiekonsum besonders leicht und häufig geschieht. Dieser Konsum ist nämlich häufig mit intensiver sexueller Lust verbunden. Wenn diese Lust mit destruktiven Reizen und Verhaltensweisen verbunden erlebt wird, kann der Wunsch (Motivation) nach solchem Verhalten entstehen. Der Vorgang ist ein Beispiel für besonders wirksames Konditionierungslernen. (Ein Verhalten wird häufiger, wenn es mit angenehmen Gefühlen verknüpft wird. Erklärungen s. Kapitel 6 und 10).
Es kommt hinzu, dass der Pornographiekonsument in besonderer Weise dem Gewöhnungslernen unterliegen kann. Er kann Sexualreize nahezu beliebig oft aufnehmen und dabei besonders gut den Wunsch nach stärkeren Reizen entwickeln. Reize, die häufig empfangen werden, können an Wirksamkeit verlieren (Habituation, Gewöhnung). Dies geschieht in den letzten Jahrzehnten auch deshalb zunehmend, weil Sexualtechniken, die früher z. T. verpönt waren, durch Prostitution und eine gewisse sexuelle Befreiung immer häufiger auch real erlebt werden. Um wieder intensiv zu fühlen, werden neue, stärkere, manchmal destruktive Reize gesucht und leider in destruktiver Pornographie oder Prostitution (manchmal zufällig) auch gefunden.
Ähnliche Prozesse finden sich in vielen Bereichen: Diskothekeneinrichtungen, Kirmesangebote, Gewaltdarstellungen in den Medien usw. müssen immer aufwendiger (größer, gefährlicher, härter) werden, um die Zuschauerzahlen (Quote) zu erhalten oder zu erhöhen.
Dasselbe gilt bei Prestigeobjekten aller Art: Bei Pyramiden, Palästen, Blumensträußen, Staatsempfängen, Beerdigungen, Mercedeslimousinen, Marmorsagrotanbadezimmern, Parkanlagen, Kunstobjekten usw. werden Größe und Aufwand im Durchschnitt immer weiter gesteigert, um emotionale Erfolge zu erzielen (s. Kapitel Irrationalität).
Auf die Unfähigkeit, die Beobachtung menschlichen Sexualverhaltens zu genießen, sind die meisten Menschen stolz. Diese Unfähigkeit ist aber unter heutigen gesellschaftlichen Bedingungen eine psychische Störung. Wenn Sex die natürlichste (Neben)sache der Welt ist, was inzwischen auch aus sexuell gehemmten Kreisen zu hören ist, kann die Betrachtung der auslösenden Reize nicht beim Essen herrlich, beim Sex jedoch ekelhaft sein.

Sadismus   Masochismus
Sadismus ist durch die Freude am aktiven Zufügen von Schmerzen (Quälen) charakterisiert. Masochisten sind Menschen, die Freude erleben, wenn sie gequält werden. Beide Verhaltensformen und die zugehörigen Gefühle sind meistens artschädigend. Deshalb gibt es sie im Tierreich und in ursprünglichen menschlichen Kulturen selten. In der heutigen menschlichen Kultur sind sadistische und masochistische Verhaltensweisen ungewöhnlich häufig. Die Ursachen liegen wie immer in genetischen Selbstveränderungen und antihedonischer Sozialisation. Es wachsen Millionen Kinder auf, die extrem unangenehme Erlebnisse durchleiden oder sogar sadomasochistisch konditioniert werden. Sie erleben also z. B. angenehme Gefühle bei destruktivem Quälen oder Gequältwerden.
Handlungen aus diesen Bereichen können zu körperlichen und emotionalen Schäden führen, die weitaus schwerer wiegen als ihr hedonischer Gewinn. Da auch diese Gewaltanwendungen meistens mit angenehmen und unangenehmen Gefühlen sowie Gewöhnung gekoppelt werden, findet auch bei Erwachsenen, wie beim Pornographiekonsum (s. o.), Konditionierungslernen und Habituation (Gewöhnungslernen) statt. Beispielweise kann die Beobachtung erfolgreichen sadistischen Verhaltens die Fähigkeit, aggressives Verhalten zu genießen, vergrößern. Liberomane Gesellschaften bieten ein riesiges Arsenal an gewaltfreundlichen Medien (vor allem Filme und Literatur) an, die sich als Trainingsmittel für krankhaft aggressive Mitmenschen hervorragend eignen, auch begeistert genutzt werden und deshalb zu „großartigen“ Erfolgen bei der Auslösung kriegerischer Auseinandersetzungen, Vergewaltigungen, Racheaktionen usw. beitragen. Sadistische und masochistische Motivationen können durch alle soeben angesprochenen Vorgänge weiter ansteigen (positive Rückkopplung) und generalisiert = (verallgemeinert) werden. Die Motivation kann sich auf andere (z. B. nichtmasochistische) Subjekte und Objekte oder andere Aggressionsbereiche (Hooliganszene, Vandalismus usw.) ausweiten.
 
Prostitution
Viele Männer lieben Sexualität so sehr, dass sie sogar ihr geliebtes Geld dafür hergeben, nachdem sie vorher verhindert haben, dass sie die gewünschte Sexualität gratis bekommen. Das klingt leicht masochistisch, ist aber eher völlig geisteskrank.
Diesem Verhalten liegt folgender Mechanismus zugrunde: Fast alle jungen Menschen werden mehr oder weniger sexualfeindlich erzogen. Dabei werden Mädchen aber im Durchschnitt „bevorzugt“. Männer manipulieren besonders die Psychen von Mädchen, z. B. Töchtern und Frauen, zunächst so, dass Frauen nicht freiwillig auf verschiedene lustvolle (≈“unanständige“) Weisen mit ihnen schlafen wollen.
Manche Männer vermöbeln ihre Frau, damit diese im Bett alles macht und ihre Tochter, damit diese im Bett alles meidet.
Um den Konflikt perfekt zu machen, werden manchmal die Psychen von Jungen sogar so manipuliert, dass sie „unanständigen“ Sex besonders reizvoll finden. Viele erwachsene Männer geben dann das Geld spezialisierten Damen, so genannten Prostituierten, die ihnen das geben, was ihre antisexuell manipulierten Ehefrauen fürchten.

Prostituierte bilden eine kleine Minderheit, bei denen die „anständige“ Erziehung und/oder die genetische Selbstzerstörung versagt haben oder Drogenkonsum, parasitäre Zuhälter, Armut usw. die Geldbeschaffung durch Prostitution erzwingen.

Bedauerlicherweise wird auch der Geist der meisten Prostituierten so manipuliert, dass sie ihrer Arbeit ungern nachgehen.

Man sollte nun meinen, dass die Männer und ihre Frauen, denen doch die unangenehme, schmutzige Arbeit abgenommen worden ist, den Prostituierten, wie den Müllmännern, besonders dankbar sind und sie hochachten. Das Gegenteil ist üblich. Prostituierte werden häufig behandelt wie Aussätzige.

Einige, besonders europäische, Nationen befinden sich allerdings in diesen Problembereichen auf dem Wege der Besserung. In ihnen befürworten viele Toleranz gegenüber Prostitution, Homosexualität und so weiter. Die meisten sind bei diesem Gesundungsprozess allerdings noch nicht einmal so weit fortgeschritten, wie die griechische Gesellschaft der Antike, bevor sie durch das Christentum von ihrer (relativen) ethischen Vernunft befreit wurde.

Die Legalisierung von Prostitution und Homosexualität sowie die rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare lässt dennoch Hoffnung aufkommen. Hier wirkt sich aber leider eher der Freiheitswahn aus als eine wirkliche Bejahung aller konstruktiven sexuellen Verhaltensformen. Außerdem ist das Ja zur Homosexualität, Prostitution usw. in konservativen Kreisen i. d. R., wie immer, ein opportunistisches Lippenbekenntnis. Es ist und bleibt (besonders für Politiker) schicklich und angezeigt bei ideologischen (Mode)strömungen in der warmen, weichen, schleimigen Mitte zu schwimmen. Dieser Fall zeigt, dass warmer, weicher Schleim sich in verschiedenen Lebensbereichen durchaus auch einmal als konstruktiv erweisen kann.
Gegen die Prostitution gibt es ein wichtiges, rationales Argument, das Infektionsrisiko. Dieses ist heute grundsätzlich beherrschbar. Es geht zudem -zumindest in den reichen Industrienationen- stärker von Freiern und verantwortungslosen, sexuell fleißigen Schönheiten aus als von professionellen Prostituierten. Dennoch werden Prostituierte bei weitem mehr benachteiligt als ihre unbezahlte Konkurrenz.

Auch andere Schattenseiten der Prostitution, die im Mittelalter von katholischen Kräften gegen evangelische verteidigt wurde, gehen von Männern aus (Zuhälterei, Diskriminierung usw.).
Gegen Prostitution und jede Form des Partnerwechsels wird häufig vorgetragen, dass die reine gottbefohlene Liebe nicht zur Ware werden dürfe. Wieder erscheint es merkwürdig, dass der Handel mit fast allen anderen Gütern und Dienstleistungen erlaubt, oder sogar höchst ehrenvoll ist. Menschen, die für andere denken, schlachten, jagen, regieren, Sport treiben, singen, pflegen, Nahrung herstellen oder zubereiten usw. sind z. T. sehr beliebt und geachtet. Wir müssen uns also wieder fragen, warum die Sexualität eine Sonderstellung „genießt“. Diese Sonderstellung beruht natürlich auch auf den fünf Gründen für Sexualfeindlichkeit, die unten genauer erläutert sind. Sie dient vor allem der Förderung von Treue und Monogamie. Die ursprüngliche Funktion der Verherrlichung von Monogamie und der Kopplung von Liebe und Sexualität war vor allem der Schutz vor Infektionen, die heute weitgehend beherrschbar sind. Mit göttlicher Offenbarung haben diese Normen nichts zu tun. Dies erkennt man schon daran, dass sie in allen Religionen auftauchen, obwohl die verschiedenen Götter sich - selbst nach Meinung der Religionsvertreter - nicht abgesprochen haben. [Man nutzt die Verschiedenheit der Götter im Gegenteil als Vorwand und Begründung für wechselseitige rassistische und imperialistische (= eroberungssüchtige) wechselseitige Abschlachtungsorgien in Indien, Palästina,
Mordirland und so weiter.].
Dennoch können Treue und Monogamie auch objektive Vorteile bringen. Der wichtigste liegt in der erfolgreicheren Erziehung von Kindern. Diese erfolgt im Durchschnitt konstruktiver, wenn die Erziehungspersonen sich wenig ändern. Partnerwechsel können aber auch zum Wechsel von Eltern führen.

Leider versuchen mächtige religiöse Organisationen, wie z. B. die katholische Kirche, durch ein antihedonisches, generelles Scheidungstabu den Ersatz von Elternteilen auch dann zu verhindern, wenn er konstruktiv ist.
Damit dürften die Gründe für die menschliche Prostitutionsfeindlichkeit und für jeglichen Handel mit Sexualität deutlich geworden sein. Sie liegen nicht primär in einer objektiven Schädlichkeit der Prostitution.

Echte Perversionen im Bereich Prostitution:
Manche Frauen und Kinder werden zur Prostitution gezwungen. Diese Zwänge gehen meistens von Männern (Zuhältern) aus. Wie gesagt, werden diese Männer (auch und gerade eindeutig Kriminelle) häufig weniger benachteiligt und bekämpft als die Prostituierten. Bei manchem deutschen Polizisten ist die Angst vor der (russischen) (Zuhälter)Mafia größer als die Angst um die bedrohten Mädchen und Frauen.
Frauen konsumieren in den Bereichen Prostitution und Pornographie nur wenig. Man nimmt ihnen so gut es geht die emotionale Möglichkeit. Ihre Emotionalität wird meistens schon in der Kindheit, im Gegensatz zur männlichen, so manipuliert, dass die Fähigkeit und der Wunsch nach Partnerwechsel und käuflicher Liebe als widerlich und peinlich empfunden werden. Stolz auf die eigene, freiwillige klitorale Beschneidung (Klitoris = Kitzler) ist der Höhepunkt solch perverser Manipulation. Frauen, deren sexuelles Lustzentrum man ganz oder teilweise entfernt hat, sind natürlich eher zur Treue befähigt als andere. Außerhalb der arabischen Welt „beschneidet“ man gern das weibliche Gehirn, statt der Klitoris.
Bei dieser Problematik spielen aber auch Gene eine wesentliche Rolle.
Für Frauen und ihre weiblichen Vorfahren ist es seit mindestens 300 Millionen Jahren sehr wichtig bei der Partnerwahl wählerisch zu sein. Nachkommen überleben besonders dann, wenn die Eltern (Väter) leistungsfähig sind (biologische Fitness). In jüngerer Zeit spielt dabei der Schutz durch einen wohlbekannten oder sogar geliebten Vater eine wichtige Rolle. Die Natur tut also gut daran, mittels Genen (aber auch Sozialisation), besonders in weiblichen Gehirnen, für Vorbehalte gegenüber unverbindlichen one-night-stands zu sorgen. Trotzdem gelingt es sowohl den fleißigen Männern als auch den munteren (Ehe)Frauen mittels Partnerwechseln für genetische Vielfalt zu sorgen. 10 bis 15% der Kinder wurden nicht von den Ziehvätern gezeugt, die aber glauben auch leibliche Väter zu sein.
Treu (und stolz?) sind übrigens circa eine Milliarde Menschen, die man genetisch so verändert hat, dass sie nur noch mäßige sexuelle Empfindungen haben.
Noch mehr Menschen erleben kaum Partnerwechsel (Untreue), weil sie (überwiegend ebenfalls durch genetische Selbstveränderungen und exzessive Fressorgien) so unattraktiv geworden sind, dass die meisten Mitmenschen ängstlich auf enge Kontakte mit ihnen verzichten.
Beide Erscheinungen (Vernichtung der genetisch bedingten sexuellen Lust und der Attraktivität) sind nun aber leider Wasser auf die Mühlen der verachteten Prostitution. Was man bei dem eigenen lustlosen oder unattraktiven Partner nicht findet, sucht man für Geld bei meist unechten Profis.

Der Clou ist nun, dass die Vernichter von Lust und Attraktivität (die Herren der religiösen und frommen politischen Steuerung) somit gleichzeitig Feinde und Verursacher der Prostitution sind. Doch selbst diese „Herrlichkeit“ wird noch dadurch überboten, dass die himmlischen Herrscharen selbst die blassesten Ahnungen von dieser Problematik mittels eingebauter Scheuklappen ignorieren.
Damit zurück zur Beschneidung: Sie ist eine alte männliche Erfindung. Sie dient neben geistiger, sexualfeindlicher Manipulation dazu, die Last der Treue und den Verzicht auf Partnerwechsel hauptsächlich den eigenen Frauen aufzubürden. Erfreulicherweise begnügen sich die meisten Religionen (männliche Religionsfürsten) mit einer teilweisen geistigen Kastration aller ihrer Schäfchen, bei der allerdings auch sie als „echte Kavaliere alter Schule“ die Damen aufs Grausamste „bevorzugen“.
Wenn nun aber alle Frauen treu sind, haben die Männer keine Möglichkeit mehr, ihre größere sexuelle Freiheit auszunutzen. Deshalb ließen es fast alle Kulturen zu, dass eine kleine Minderheit von Frauen und Jünglingen (SoKo aus Soho) Liebesdienste aller Art verkaufen konnte (durfte). Die Prostitution wurde fast nie vollständig verboten.

Ein extrem sparsamer Teil der Männer, der nicht im Geringsten mit Samen sparen wollte,  nutzte stets Vergewaltigung und Prostitution, um sexuelle Wünsche zu befriedigen.
Die Unterdrückung von Prostitution (jeglicher Sexualität) ließ sich auch aufs „herrlichste“ nutzen, um die Kriegsbereitschaft von Männern zu erhöhen. Die Aussicht, wenigstens nach und während kriegerischer Auseinandersetzungen mit den Mädchen und Frauen der Feinde machen zu können, was man will, hat die Entstehung von tausenden von Kriegen begünstigt und Milliarden Vergewaltigungen Wirklichkeit werden lassen. Wenn man bedenkt, dass Religionen nicht nur an Kreuzzügen, sondern auch an den meisten anderen Kriegen ursächlich beteiligt waren und sind, wird die „Logik“ ihrer Ethiken nochmals überdeutlich. Sie schaffen, was sie bekämpfen (unfehlbare ABM? mit gelegentlichem Eigennutz).
Fast alle Männer (und Frauen) bewahrten aber gegenüber Prostituierten stets ihre Würde. Erfüllt von heiligen, tugendhaften, häufig religiösen Pflichtgefühlen verteufel(te)n und benachteilig(t)en fast alle betroffenen Männer ihre geliebten Prostituierten. Viele benutz(t)en Worte wie Nutte und Hure, um Mitmenschen zu verfluchen, schon wenige Minuten nach ihrem letzten lustbetonten Bordellbesuch. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob ihnen dafür ein paar Jahre Fegefeuer erlassen werden. Es erscheint uns dagegen fast sicher, dass Jesus auf eigenen Wunsch mit 1000 RPM (Umdrehungen pro Minute) von Maria Magdalena (möglicherweise eine biblische Hure) im Grab gedreht wird, wenn und weil er solche Vorgänge beobachten muss.
Wir haben jetzt einige Erklärungen und Argumente gegen die übertriebene Verherrlichung der sexuellen Treue beim Menschen zusammengetragen und kommen zu einem Resümee.   
Im Zusammenhang mit dem Phänomen Treue muss man berücksichtigen, dass Menschen wahrscheinlich angeborene Anlagen sowohl zur sexuellen Treue als auch zur Promiskuität haben. Niemand kann derzeit sagen, in welchem genauen Umfang das menschliche Verhalten in diesen Bereichen erworben oder von angeborenen Anlagen bestimmt ist. Sicher ist, dass beide Bereiche bei einzelnen Menschen und auch bei den Geschlechtern verschieden sind und unterschiedlich beeinflusst werden können. Entsprechend muss auch die Erziehung (Sozialisation) nicht pauschal sondern spezifisch erfolgen. Das würde die menschliche Lebensqualität heben. Besonders konstruktiv wäre es, wenn ein Teil der Verschiedenheit (in allen Bereichen) abgebaut würde. Wegen der Komplexität und Schwierigkeit dieses Themas haben wir es an anderer Stelle genauer behandelt.

Prostitution und Pornographie verdanken ihre Existenz hauptsächlich ihren Feinden
Wir haben gesehen, dass die Feinde der Prostitution und Pornographie, vor allem religiöse Kräfte, Unterschiede in den Sexualbedürfnissen der Geschlechter fördern. Sie tun dies, vor allem auf zwei Wegen:

Erstens indirekt, indem sie genetische Veränderungen herbeiführen, die besonders im weiblichen Geschlecht die sexuelle Empfindungsfähigkeit vermindern.

Zweitens, indem sie geschlechtsspezifische Sexualerziehung fördern und bewirken. Die weibliche Sexualität wird stärker unterdrückt als die männliche.
Millionen Männer prügeln ihren Töchtern das Sexualverhalten aus, das sie ihren Frauen einprügeln (möchten). Vereinfacht gesagt: Frauen sind Flittchen, Männer sind Helden, wenn sie häufige Partnerwechsel haben (Näheres siehe oben). Es entstehen unterschiedliche durchschnittliche Sexualbedürfnisse der Geschlechter. Die Differenz wird durch Prostitution, Pornographiekonsum, Vergewaltigung, „hoffentlich ist er bald fertig-Sex" usw. schlecht ausgeglichen. D. h. im Umkehrschluss, dass der Konsum von Prostitution und Pornographie abnähme, wenn die quantitativen und qualitativen Sexualbedürfnisse und die Machtverteilung weniger unterschiedlich wären. Ein vernünftiger sexualmoralischer Auftrag müsste also lauten: Sorgt dafür, dass alle Sexualbedürfnisse der Geschlechter intensiv und gleich werden und bleiben!
Dennoch behalten auch in einer Welt mit ausgeglichenen Sexualbedürfnissen der Geschlechter konstruktive Pornographie und Prostitution, wie jeder gute Liebesfilm, ihren grundsätzlichen Wert und ihre Berechtigung. In Situationen, in denen - aus welchen Gründen auch immer - kein Partner, gleichgültig welchen Geschlechts, zur Verfügung steht, sind sie in der Regel besser als Abstinenz  (=Verzicht, Enthaltung). Dies gilt besonders bei Jugendlichen, deren Empfindungsvermögen ohne Sexualität verkümmern kann.
Homosexualität
Auch zur Entstehung der Homosexualität tragen ihre Gegner (z. B. Religionen) bei. Ein wichtiges Hilfsmittel war und ist die häufig sexual- oder frauenfeindliche Isolierung der Geschlechter (Entzug des anderen Geschlechts) in Schulen, Militär, Sport, Gefängnissen usw. Hier liegt ein Massenförderungs- und -lernprogramm für Homosexualität und Selbstbefriedigung vor, übrigens wieder aufgestellt und entwickelt von deren Gegnern.
Aber Homosexualität beruht auch auf angeborenen Anlagen. Auf dieser Ebene wurde über Jahrtausende ein Zuchtexperiment vorgenommen. Durch die Verfolgung, Unterdrückung und Bestrafung von Homosexuellen zwang man diese in Ehen. Man machte sie also zu scheinheterosexuellen Betrügern, die dann gelegentlich auch (widerwillig?) Kinder zeugten. Natürlich hatten und haben solche Menschen mehr homosexuelle Nachkommen als echte Heterosexuelle. Man muss den konservativen Kräften allerdings zu „Gute“ halten, dass sie durch Verfolgung, Mord, Todesstrafen usw. die Zahl der Homosexuellen auch verringerten.

Heute werden Homosexuelle, vor allem in Europa, dank der Entmachtung der Kirche, weniger benachteiligt. Sie können vielfach in homosexuellen Beziehungen leben, bekommen also kaum noch Kinder und sind vom Aussterben bedroht. Trotzdem bemüht sich die katholische Kirche weiter „redlich“ um die Reinhaltung ihrer Schäfer und Schafe. Z. B. hat Benedikt als er noch ein gewöhnlicher Ratzinger war, fleißig Priester bekämpft, die z. B. zu schwulenfreundlich oder drewermanisch erschienen.
Promiskuität
Beim Essen (usw.!) wird, wie gesagt, die Nichtabwechslung mit ähnlichem Ekel tabuiert, wie die Abwechslung beim Sexualverhalten. Fragt man den Durchschnittsbürger, wie es zu dieser merkwürdigen Unterscheidung kommt, so wird man mit befremdendem Befremden angesehen. Die häufigste Antwort lautet: "Das ist doch was ganz anderes!". Sagt man nun dem Durchschnittsbürger, dass dies keine Antwort sei, sondern eine andere Formulierung der Frage, so erntet man noch mehr Befremden. Wie so oft werden menschliche Konventionen kritiklos übernommen und jeder, der sie in Frage stellt, angegriffen, bekämpft oder für verrückt erklärt. Wir müssen also selbst die Ursachen für diese seltsame Ungleichbehandlung ergründen.
Der häufige Partnerwechsel verdankt seine relative Ungeliebtheit ebenfalls primär dem Umstand, dass Krankheitserreger auf wässrige Lösungen angewiesen sind und beim Sexualverkehr übertragen werden können. Wenn das Infektionsrisiko und andere Gefahren beherrschbar sind, könnte es sinnvoll sein, die Promiskuität in gleichem Maße zur Steigerung der Freude durch Abwechslung zu nutzen, wie es z. B. beim Essen geschieht.
Bei der Bewertung aller sexuellen Verhaltensweisen gilt es allerdings zu beachten, dass antihedonische Exzesse (Ausschweifungen) vermieden werden müssen. [Diese Vermeidung ist (wie an anderer Stelle näher erörtert) eine der wichtigsten konstruktiven Funktionen alle Religionen aller Zeiten.]. Es muss z. B. immer die Zeit und die Fähigkeit bleiben, für den Lebensunterhalt zu sorgen und den berechtigten Interessen von Mitmenschen und Tieren nachzukommen. 
Alle befürwortenden Aussagen zu Prostitution, Pornographie und Promiskuität stehen nicht im geringsten Widerspruch zu dem völlig korrekten Sachverhalt, dass Sexualität verknüpft mit Liebe, Vertrauen, Zärtlichkeit usw. in der Regel intensiver empfunden wird, als ohne diese Gefühle. Alle Menschen essen aber, wenn auch mit verringertem Genuss, auch in einem ungemütlichen Kellerraum, wenn kein angenehmeres Ambiente (=Umgebung) zur Verfügung steht. Wenn jedoch – manchmal Jahrzehnte – kein geliebter Partner zur Verfügung steht, sprechen viele es heilig, auf nicht optimale Sexualität völlig zu verzichten. Auch Selbstbefriedigung ist in dieser Situation für viele tabu. Dass Sexualität im Verbund mit Liebe usw. angenehmer empfunden wird als isoliert, beruht z. T. auf angeborenen Komponenten, hat also etwas gewissermaßen Objektives. Es beruht aber auch zu erheblichen Teilen darauf, dass die Gehirne von Jungmenschen so manipuliert werden, dass diese Sexualität ohne Liebe, Vertrauen, Zärtlichkeit, Vorspiel usw. subjektiv, oder noch besser suggestiv, unangenehm oder sogar ekelhaft finden. So kommt es, dass manche Menschen spontane Sexualität wollen und sogar genießen, dieses aber dann am nächsten Tag bereuen.

Die Unfähigkeit, dem geliebten Partner die sexuelle Abwechslung zu gestatten (Eifersucht), wird ebenfalls systematisch gefördert und verherrlicht. Rational ist an Eifersucht ausschließlich das Infektionsrisiko (falls vorhanden) und die Angst, den Partner zu verlieren. Allerdings erhöhen Sexualkontakte - manchmal zum Glück –dieses Risiko tatsächlich.
Bisexualität
Bisexualität ist unter den gegenwärtigen Gesellschaftsbedingungen die hedonisch günstigste Form des Sexuallebens. Sie bietet den besonderen Vorteil, das tiefere Verständnis zwischen gleichen Geschlechtern zu nutzen, ohne die Vorteile der Heterosexualität (Fortpflanzung, angeborene Appetenzen [≈Appetit, Wunsch] zum anderen Geschlecht usw.) aufzugeben. Die Bevorzugung eines Geschlechts im Sexualbereich beruht z. T. auf angeborenen Anlagen und ist von Konzentrationen der Sexualhormone besonders in der Embryonalentwicklung und frühen Kindheit, aber auch Pubertät, abhängig.
Grundsätzlich ist es günstig, angeborene Anlagen für angenehme Gefühle durch Lernen zu fördern, wenn sie unter den jeweiligen Bedingungen noch konstruktiv sind. Persönlichkeiten, die eindeutig und unveränderlich zur Homo- oder Heterosexualität neigen, sollten deshalb Bisexualität tolerieren, aber nur in Maßen oder gar nicht nutzen. Die weibliche Homosexualität ist relativ ungefährlich, da sie die wichtigsten Gefahren männlicher Homosexualität weniger aufweist. Diese Gefahren sind das wichtigste Argument gegen die männliche Bisexualität. Männliche Homo- und Bisexuelle verbreiten besonders häufig Infektionskrankheiten, z. B. Aids.

Gefahren männlicher Homosexualität
Männliche Homosexuelle trugen und tragen mehr als Heterosexuelle zur Verbreitung von Aids und wahrscheinlich auch anderer Infektionskrankheiten bei. Das hat folgende Gründe:
a. Männer übertragen und produzieren Sperma, das Krankheitserreger enthalten kann.
b. Männer werden im Schnitt weniger sexual- und vor allem weniger
    promiskuitätsfeindlich erzogen.
Beides ist Humus für die Verbreitung einiger Krankheitserreger.
c. Homosexuelle Männer übertragen das Aidsvirus häufiger als heterosexuelle Paare anal oder oral. Bei analen Übertragungen ist das Infektionsrisiko im Durchschnitt höher als bei vaginalen, da häufiger leichte Verletzungen auftreten, und die Zellen der Darmwand besonders günstige Andockstrukturen für das Virus bieten. Bei analen und oralen Kontakten ist das Infektionsrisiko bei Männern natürlich nicht wesentlich anders als bei Frauen. Heterosexuelle Frauen verweigern jedoch im Durchschnitt häufiger als homosexuelle Männer Anal- und Oralverkehr. Insbesondere lehnen Frauen es stärker ab, Sperma im Mund aufzunehmen.
Insgesamt ist die männliche Homosexualität Modell einer z. T. pro-, z. T. antihedonischeren gerade beginnenden möglichen Zukunft, in der beide Geschlechter weniger sexualfeindlich erzogen sind. Die wichtigste negative Folge ist eine zunehmende Verbreitung von Infektionskrankheiten, zum Beispiel von Aids. Wenn nur ein geringer Teil der promiskuitiven Population (=Bevölkerung), die häufig den Partner wechselt, sich nicht vernünftig selbst steuert, nehmen die Zahl der Infektionen und andere Probleme zu.
Die heutige Gesellschaft kann das Glück freierer Sexualität nicht genießen, ohne dass Kontrollmechanismen und Zwänge die weitgehende Einhaltung der prohedonischen Sexualspielregeln garantieren. Es ist wie bei den Straßenverkehrsregeln: Tabulose freie Fahrt für freie Bürger ohne Regeln, Zwänge und Kontrollen - also teilweisen Freiheitsverzicht – führt ins tödliche antihedonische Chaos. Das Böse ist aber einmal mehr nicht die freie (Homo)sexualität, sondern der Freiheitsmissbrauch einer kleinen Zahl destruktiver Beteiligter (so wie auch der durchschnittliche Fußballfan nicht wegen einer kleinen Zahl geisteskranker Hooligans zu etwas Bösartigem wird.). Dennoch zeigt dieses Beispiel deutlich, dass die teilweise streng sexualfeindlichen Zwänge fast aller Religionen möglicherweise in einer Gesellschaft des intellektuellen und charakterlichen Mittelmaßes die einzige erfolgversprechende Maßnahme waren. Menschen ohne konstruktive Selbststeuerung und ohne ausreichendes Wissen zeigen -auch in einer Gesellschaft mit für den Rest optimalen Verhaltensregeln- destruktives Verhalten. Sie übertragen z. B. wissentlich Geschlechtskrankheiten, vergewaltigen und morden, auch wenn sie heute angemessene Strafen erwarten. Es wäre aber die Aufgabe aller Religionen gewesen, solches Fehlverhalten zu beseitigen, statt Sexualität zu verteufeln. Dieses Fehlverhalten beruht unter anderem auf Wissensmangel, übertriebener Toleranz, genetischer Selbstzerstörung, Rassismus, Sadismus und Parasitismus. All dies sind Erscheinungen, die von Religionen und allen Selbststeuerungsprogrammen z. T. sogar gefördert wurden und werden. Die Menschen, die die Grundregeln und –zwänge für menschliches Verhalten bestimmen, verursachen zum größten Teil auch die Existenz von destruktivem Verhalten jeder Art.
Man muss allerdings allen Religionen, Ideologien, politischen Steuerungskräften usw. zugute halten, dass sie auch unter und mit bestmöglichen Bedingungen und Konzeptionen niemals in der Lage waren alle Menschen optimal zu sozialisieren und zu steuern. Dass dennoch viel höhere Erfolgsquoten möglich wären als verwirklicht sind, haben wir oben und in allen anderen Kapiteln verdeutlicht.
Vermeidbares menschliches Leid beruht hauptsächlich auf schlechter (irrationaler, unwissenschaftlicher, inkonsistenter) Selbststeuerung (Chaosethik).             
 
Geschlechtsspezifische Sexualerziehung
Die geschlechtsspezifische Sexualerziehung wurde oben bereits angesprochen. Dennoch widmen wir ihr noch eine weitere genauere Betrachtung, da sie besonders viele Konflikte verursacht. Sie besteht primär in einer quantitativ und qualitativ stärkeren Unterdrückung der weiblichen im Vergleich zur männlichen Sexualität. Einfach gesagt: Frauen werden stärker sexuell unterdrückt als Männer. Mit weiblicher Sexualität ist nicht gemeint, dass es, wie viele Menschen – besonders Frauen – glauben, eine gute, treue, zärtliche, liebevolle, vorspielorientierte, weiche und eine schlechtere, abwechslungsorientierte, harte, technische, direkte, optische männliche Sexualität gibt.

Das so genannte weibliche Sexualverhalten weisen konstruktiv erzogene Männer auch auf. Das so genannte männliche Sexualverhalten können auch die meisten konstruktiv erzogenen Frauen genießen.

Es gibt zwar angeborene Anlagen, die die Geschlechter in verschiedenen Bereichen verschieden stark empfindungsfähig machen können, die erworbenen Ursachen tragen jedoch wahrscheinlich stärker zu vielen psychischen Geschlechtsunterschieden bei als angeborene. Wir wollen die Problematik ein bisschen erläutern:
Zärtlichkeit z. B., die mit Sexualität kaum mehr zu tun hat, als Nahrungsaufnahme, Spiel, Neugier usw., tritt bei natürlichen Männern nicht wesentlich weniger auf als bei Frauen. Zärtlichkeit (Streicheln) ist aus wechselseitiger Fellpflege entstanden, die beiden Geschlechtern nahezu gleichstark nutzte. Deshalb tritt die Fähigkeit, zarte Körperberührungen zu genießen, auch in beiden Geschlechtern auf. Vielleicht ist die Empfindungsfähigkeit in diesem Bereich im weiblichen Geschlecht etwas höher, weil und damit sie häufige arterhaltende Kontakte zu Säuglingen und Kleinkindern verursachen kann. Solche Kontakte sind wahrscheinlich seit Jahrmillionen zwischen Mutter und Kind häufiger als zwischen Vater und Kind.
Leider wird zärtliches Verhalten nicht in beiden Geschlechtern gleichstark gefördert.
Das so genannte männliche Sexualverhalten hat viel mit Sexualität im engeren Sinne zu tun. Diese können Frauen im Durchschnitt wahrscheinlich vor allem deshalb weniger als Männer genießen, weil sie sexualfeindlicher erzogen worden sind.

Männliche Gehirne können andererseits aber auch aufgrund angeborener Unterschiede optische Reize im Durchschnitt intensiver genießen als weibliche.

Frauen wiederum sind im Durchschnitt Männern im sprachlichen Bereich überlegen, nutzen aber im Durchschnitt Sprache zur sexuellen Stimulation und Kommunikation ungewöhnlich wenig, sogar noch weniger als Männer. Bei braven Hausfrauen besonders verpönt sind alle sprachlichen –aber auch viele sonstige Stimulantien-, die Prostituierte zur Freude ihrer Freier verwenden. 
Die so genannte männliche Sexualität passt besser in die (religiösen) Verteufelungsstrukturen als die so genannte weibliche. Dies beruht u. a. darauf, dass die so genannte männliche Sexualität gefährlicher ist. Sie fördert z. B. die Übertragung von Infektionskrankheiten stark. Zärtlichkeit dagegen erhöht Infektionsrisiken nur wenig.
Die allgegenwärtige geistige Kastration christlich-abendländischer Frauen ist nicht viel besser als die allgemein mit Recht als völlig pervers bezeichnete regionale klitorale, arabisch-afrikanische Beschneidung.

Selbst viele eingeschworene Feministinnen sind stolz auf Ihre Unfähigkeit zu Pornographiekonsum, Prostitution, Polygamie usw., obwohl, wie im Folgenden erläutert wird, diese Unfähigkeit ihnen von verachteten, dummen, egoistischen Patriarchen aufgezwungen wurde und wird.

Die menschliche sexuelle Aktivität, besonders polygames Verhalten, musste während der letzten Jahrzehntausende vermindert werden. Die Gründe dafür (Brunftwegfall, Infektionskrankheiten, Migration usw.) sind unten unter „Ursachen“ genauer erläutert. Diese unangenehme Bürde (sexueller Verzicht) wurde von den meistens mächtigeren Männern dumm, egoistisch und selbstschädigend hauptsächlich den weiblichen Menschen aufgezwungen (vgl. oben und Kapitel 1 unter „Patriarchaler Parasitismus“).
Wir hatten oben erläutert, dass es grundsätzlich konstruktiv ist, verschiedene sexuelle Variationen zu nutzen. Viele Männer wurden und werden auch so sozialisiert, dass sie fähig sind, viele Spielarten der Sexualität zu genießen. Solche Spielarten sind z. B.: erotische Dessous, Oralverkehr, Verbalerotik, Analverkehr, Promiskuität, Pornographie, Prostitution usw. (s. o.). Viele Frauen werden jedoch so sozialisiert, dass sie genau diese Bereiche der Sexualität besonders ablehnen oder sogar abstoßend finden (Konkliktförderungssozialisastion).
Wie „optimal“ Menschen die spezifischen Sexualbedürfnisse der Geschlechter entwickeln, wollen wir an folgenden, teilweise ein wenig übertriebenen, Sachverhalten verdeutlichen:
Die ersten fünf Jahre ihrer sexuellen Aktivität vermissen die menschlichen Männchen Sexualpartnerinnen. In den nächsten zehn-zwanzig Jahren wünschten sie, auch mit anderen als der eigenen schlafen zu dürfen. In den nächsten vierzig Jahren wünschten sie, ihre eigene würde nicht dauernd mit ihnen schlafen wollen.
Menschliche Weibchen wünschen sich während der ersten fünf Jahre ihrer sexuellen Aktivität Partner, die alles von ihnen wollen, außer Sex, in den nächsten zehn Jahren, dass ihr Partner es nur mit ihnen und nicht so häufig triebe und in den folgenden vierzig Jahren, dass er es nur mit ihnen und möglichst häufig triebe.

Die Spermaneurose
Jetzt noch ein Beispiel, das die Perversion geschlechtsspezifischer Sexualerziehung besonders deutlich macht:
Männer werden so sozialisiert, dass ca. 70 % es besonders reizvoll finden, in den Mund ihrer Partnerin zu ejakulieren (=Sperma zu spritzen). Etwa 90 % der Frauen finden dies unangenehm oder sogar ekelhaft. Schauen wir uns diese Problematik etwas näher an.
Sperma ist, wenn es keine Krankheitserreger enthält, nicht nur eine der saubersten Flüssigkeiten der Welt, sondern enthält auch noch das einzige Antibiotikum (Seminalplasmin) ohne Nebenwirkungen, das zudem gleichzeitig gegen Pilze und Bakterien wirkt. Sperma enthält das Geheimnis ewiger Jugend und führt, gerade und nur wenn es geschluckt wird, zu einer wunderbaren teilweisen Vereinigung eines Paares. Ein Teil eines Menschen wird zu einem Teil eines anderen Menschen. Noch viel wunderbarer ist und bleibt es dennoch, wenn nach der Ejakulation ein neuer Mensch aus zwei Keimzellen entsteht.
Die grundsätzliche spermafeindliche weibliche Erziehung ist also ebenso unsinnig und krankhaft, wie männliche Schwächen im Bereich Zärtlichkeit usw. Ein ziemlich irrationaler Grund für die ausgeprägte Spermafeindlichkeit –übrigens auch im männlichen Geschlecht- ist der enge Zusammenhang zu Urin. Sperma und Urin verlassen den Körper auf dem gleichen Wege, nämlich durch die Harnröhre. Allerdings ist die Gefährlichkeit von Urin auch niedriger als allgemein angenommen. Beide Flüssigkeiten sind dann gefährlich, wenn sie Krankheitserreger enthalten. Urin enthält allerdings auch Giftstoffe, andererseits aber auch Stoffe, die heilend wirken können. Diese objektiven tatsächlichen Gefahren tragen leider weniger zur allgemeinen Sperma- und Urinfeindlichkeit bei als Sexualfeindlichkeit.
Sperma kann auch oral zu einer tödlichen Gefahr werden, wenn es z. B. Aidsviren enthält. Wie sehr wir es bei dieser Problematik mit einem ethischen Drahtseilakt zu tun haben zeigt folgende Tatsache: Würde man weniger spermafeindlich (sexualfeindlich) erziehen, so würden als Folge viele Menschen zusätzliche Lusterlebnisse haben, einige zusätzliche AIDS-Tote wären aber auch zu verzeichnen.

Nicht am Rande sei erwähnt, dass auch Männer in allen Sexualbereichen, trotz im Durchschnitt geringerer sexueller Ängste, besser nehmen als geben können. Dazu tragen schädlicher Egoismus und Sexualtabus in ähnlichen Maßen bei.
Abschließend werfen wir noch einen kurzen Blick auf die Regelung der geschlechtsspezifischen Sexualerziehung.
Negative Rückkopplung ist ein für das Verständnis jeglicher Steuerungsvorgänge (z. B. gesellschaftlicher Entwicklungen) sehr wichtiger Begriff. Am Beispiel der geschlechtsspezifischen Sexualerziehung lässt er sich wunderbar erläutern. Negative Rückkopplung ist ein Steuerungsprozess, bei dem eine Größe, wie z. B. Bevölkerungsdichte oder Zimmertemperatur, konstant gehalten werden. Im Bereich unseres Themas " geschlechtsspezifische Sexualerziehung ", werden Sexualfeindlichkeit und geschlechtsspezifische Unterschiede konstant gehalten.
Väter (auch Mütter) erziehen im Durchschnitt ihre Töchter sexualfeindlicher als ihre Söhne. Deshalb stoßen viele Männer auf relativ sexualfeindliche Frauen. Diese Frauen werden häufig von ihren Männern sexuell belästigt oder sogar vergewaltigt. Deshalb erziehen sie als Mütter in der festen Überzeugung, dass Sexualität für Frauen eine unangenehme Pflicht sei, ihre Töchter auch wieder sexualfeindlicher als ihre Söhne.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Die heutige geschlechtsspezifische Sexualerziehung vernichtet extrem unnötig extrem viel Lebensqualität.

Angeborene sexuelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Wir haben gesehen, dass ein Teil der geschlechtsspezifischen Unterschiede im Bereich Sexualität auf angeborene Unterschiede zurückgeht. Wir erinnern noch einmal an unterschiedliche Zärtlichkeitsbedürfnisse und optische Erregbarkeit.
Selbstverständlich wird ein Teil der Geschlechtsunterschiede durch unterschiedliche Erziehung der Geschlechter hervorgerufen. Das ist allgemein bekannt. Die angeborenen Ursachen sind dagegen wenig bekannt und werden sogar häufig bewusst geleugnet. Deshalb ist es wichtig, sie zu beleuchten.
Die Ursachen für angeborene Unterschiede im Sexualbedürfnis der Geschlechter liegen in arterhaltenden biologischen Funktionsteilungen, die durch biologische Auslese geschaffen und erhalten wurden. Das wollen wir ein wenig erläutern:
Gute räumliche Informationsverarbeitung (visuelle Gestaltwahrnehmung, Orientierung, räumliche Kreativität, bildliches Gedächtnis usw.) wurden wahrscheinlich besonders im männlichen Geschlecht durch Auslese verbessert, da sie bei überwiegend männlichen Aktivitäten wie Jagd, Revierverteidigung usw. überlebenswichtig waren. Empfindungsfähigkeiten aus dem Körperpflege- und sprachlichen Bereich wurden im weiblichen Geschlecht besonders verbessert, da sie unter anderem bei der Aufzucht von Säuglingen und Kindern Überlebensvorteile schufen und schaffen.
Die Vermittlung dieser Unterschiede vom Gen zum Merkmal oder zur Eigenschaft erfolgt vor allem durch Sexualhormone. Männliche Sexualhormone fördern z. B. die Entwicklung der rechten Hirnhälfte und unterdrücken die Entwicklung der linken. Weibliche Sexualhormone wirken umgekehrt. In der rechten Hirnhälfte finden sich Bereiche für Fähigkeiten wie räumliche Vorstellungskraft, Erkennen ironischer Untertöne usw. In der linken Hirnhälfte findet sich meistens das Sprachzentrum, die Fähigkeit formal logisch zu denken usw. Da beide Geschlechter weibliche und männliche Sexualhormone bilden, entwickeln natürlich beide Geschlechter grundsätzlich alle menschlichen psychischen Grundfertigkeiten. Der Unterschied besteht in der Quantität, also in der Menge oder Größe der jeweiligen Leistungsfähigkeit. Diese Unterschiede rechtfertigen keine grundsätzlichen Benachteiligungen oder Bevorzugungen eines Geschlechtes gegenüber dem anderen. Es gilt nämlich, dass zwanzig bis vierzig Prozent aller Frauen den meisten Männern in Bereichen überlegen sind, in denen Männer im Durchschnitt günstigere genetische Voraussetzungen haben als Frauen. Das gleiche gilt natürlich auch umgekehrt. Es wäre deshalb nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich falsch, würde man Menschen grundsätzlich wegen ihres Geschlechtes von Berufen, Aufstiegschancen usw. ausschließen. Trotzdem geschieht dies häufig.
Die generellen genetischen Unterschiede der Geschlechter im Sexualbereich beruhen auf zwei Ursachen:
1. Die weibliche Orgasmusfähigkeit war wahrscheinlich im Schnitt nie so weit verbreitet, wie die männliche. Diese Aussage ruft bei vielen, besonders weiblichen, Lesern Proteste hervor. Deshalb bitten wir ausdrücklich, die folgenden Argumente kritisch aber objektiv zu prüfen.

Der Glaube an die Gleichheit aller Menschen ist ein Wahn, der zurzeit sehr in Mode ist. Wir nennen ihn Isomanie (Gleichheitswahn). Er ist z. T. als eine verständliche Überreaktion auf die jahrhunderttausendjährige Unterdrückung von Frauen, Rassen, Klassen, Minderheiten usw. zu verstehen. Wissenschaftlich sind jedoch deutliche psychische wie körperliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern (und innerhalb aller Menschen) absolut sicher nachweisbar. Es ist daher falsch, alle Menschen gleich zu behandeln. Richtig ist es, allen die höchstmögliche Lebensqualität zu verschaffen. Dies gelingt manchmal gerade durch ungleiche Behandlung. Im übrigen
Sammeln wir aber nun Belege für unsere Behauptung zur weiblichen Orgasmusfähigkeit.
Wir nehmen an, dass ein Orgasmus bei vielen weiblichen Säugetieren gar nicht existiert. Der weibliche Kitzler kann als eine Miniaturausführung des männlichen Gliedes aufgefasst werden. Auf diese großartige „Idee“ (Mutationen) zur Förderung von Fortpflanzung und partnerschaftlichem Zusammenhalt kam die Natur wahrscheinlich erst vor einigen Millionen Jahren. Die meisten (alle?) weiblichen Säugetiere weisen eine mit der menschlichen vergleichbare Klitoris wahrscheinlich nicht auf. Es liegt also eine stammesgeschichtlich sehr junge, noch nicht ganz ausgereifte Entwicklung vor, die vielleicht auch unter Frauen noch nie vollständig verbreitet war, bzw. nie bei allen vollständig entwickelt war (wogegen man etwas tun sollte?!).
Evolutionsbiologisch junge und nicht unmittelbar lebenswichtige Eigenschaften, wie z.B. Spiel, Neugier und mit Einschränkung auch das Brutpflegeverhalten, sind wahrscheinlich im Schnitt leichter durch Mutationen (=Erbänderungen) veränderbar als alte, existenzielle (=lebensnotwendige), wie Sexualität und Nahrungstrieb.
Die völlige Ausbreitung und Entwicklung der angeborenen Anlagen für weibliche Orgasmusfähigkeit wird von Menschen seit Jahrzehntausenden durch genetische Selbstveränderung systematisch unterdrückt statt gefördert. Damit sind wir beim zweiten Grund.
2. Im Rahmen der genetischen Selbstzerstörung verändern sich natürlich auch Gene, die das Sexualverhalten steuern (s. Kap. 14). Davon war die männliche Potenz und sexuelle Lust bis ca. 1950 weitgehend ausgeschlossen, nicht aber die weibliche. Männliche Unfruchtbarkeit war, gleichgültig aus welchen Gründen, eine der wenigen menschlichen Eigenschaften, die absolut nicht vererbt werden konnte. Seit ca. 1950 vermehren sich, wenn auch selten, durch künstliche Befruchtung auch Männer, denen normale Begattungen und/oder Befruchtungen nicht möglich sind. Die meisten Potenzstörungen und die meisten wegen dieser Störungen durchgeführten künstlichen Befruchtungen sind allerdings nicht angeboren, sondern gehen auf Umwelteffekte zurück. Solche Effekte sind z. B. brutale sexuelle Unterdrückung oder Aufnahme östrogenähnlicher Pestizide (≈weiblichen Hormonen ähnliche Pflanzenschutzmittel). Diese führen zu starker Verweiblichung männlicher Organismen. Trotzdem pflanz(t)en sich mehr Männer mit genetisch bedingt geringen Sexualbedürfnissen fort als Säugetiermännchen. Sie konnten dies aufgrund ihrer erhöhten Fähigkeit zur (ir)rationalen Selbstkontrolle. Trotz geringer sexueller Lust begatten sie gezielt aus anderen Motiven, wie Vorfreude auf Kinder, Status, Altersvorsorge, Erhalt der Partnerschaft, Wunsch nach sozialem Kontakt usw. Die durchschnittliche sexuelle Empfindungsfähigkeit der Menschen nimmt im Laufe der Jahrhunderte unter anderem deshalb immer mehr ab, weil sich immer mehr Menschen mit geringer sexueller Empfindungsfähigkeit erfolgreich fortpflanzen. Anders ausgedrückt: Unter Wildtieren gibt es viel weniger Individuen mit geringer sexueller Empfindungsfähigkeit als unter Menschen, weil die davon betroffenen Tiere sich nicht oder wenig fortpflanzen können und/oder wollen.
Dies ist ein wichtiges Beispiel für die Vernichtung von konstruktiver Emotionalität durch verbesserte Informationsverarbeitung (Intelligenz, bewusste Selbststeuerung, technische Höherentwicklung) bzw. teilweise Befreiung von angeborenen Zwängen. Der halbentwickelte Verstand des Menschen vernichtet in bestimmten Bereichen Lebensqualität, statt ihr zu dienen.

Befruchtungen trotz genetisch bedingt geringer (keiner) sexueller Lust treten bei Frauen viel häufiger auf als bei Männern. Gründe:
1. Bei völliger Impotenz (Lustlosigkeit)  ist (war) eine Befruchtung beim Mann nicht möglich.
2. Frauen werden von Männern häufiger zur Kopulation (Geschlechtsverkehr) gezwungen oder genötigt als umgekehrt (Vergewaltigung, Machtmissbrauch).
3. Frauen werden häufiger zur Unterwürfigkeit (Nachgeben, Stillhalten) erzogen und manipuliert.
4. Die durchschnittliche weibliche sexuelle Empfindungsfähigkeit wurde außerdem durch intraspezifische (=innerhalb der Art) Selektion (=Auslese) vermindert. Frauen, die sexuell besonders empfindungsfähig (=ursprünglich) und attraktiv waren (sind), wurden besonders gerne ausgestoßen, als Hexen verbrannt, wegen unehelicher Kinder benachteiligt, als abnorm und  nymphoman diskriminiert, geopfert usw.

Männer wurden wegen ähnlicher Verhaltensweisen oft anerkannt, beneidet und gefördert.
Die gesamte geschlechtsspezifische Veränderung der Sexualgene wird allerdings in einer bisher nicht restlos geklärten Weise und Menge dadurch etwas kompensiert (=ausgeglichen), dass ein Teil der angeborenen sexuellen Empfindungsfähigkeit auch vom andersgeschlechtlichen Elter auf ein Kind übertragen werden kann.
In beiden Geschlechtern haben u. a. folgende Hormone und Neurotransmitter  (=Botenstoffe vor allem  im Gehirn), deren Konzentration unter anderem durch Sexualhormone reguliert wird, Einfluss auf Gefühle:
Oxytocin ist ein Neurotransmitter, der zu sexueller Lust und jeder Art von Treue beiträgt. Außerdem bewirkt er bei Frauen: Milchbildung, Geburtsauslösung und Mutter-Kind–Bindung. Oxytocin bewirkt also gleichzeitig die Auslösung der Geburtswehen und die Fähigkeit, das Kind lange zu lieben sowie bei sich haben und beschützen zu wollen.
Eine Mutter, die ihr Kind wegen zu geringer Oxytocinausschüttung nicht oder wenig liebt, ist daher genauso bemitleidenswert und hilfsbedürftig, wie jeder Behinderte, und nicht eine Rache verdienende, verachtenswerte, zu inhaftierende Rabenmutter.
Trotzdem möchten viele Menschen solch eine Rabenmutter lynchen, wenn diese ihr liebliches Kind tötet. Wenn dieses Kind dank der liebevollen Gesellschaft überlebt hat und später dann, was nicht ganz selten ist, auch wieder eine Rabenmutter geworden ist, möchte man diese wieder lynchen (
noch ein Beispiel für Kreislauf-ABM).
Die Mutter verdankt ihre verminderte Oxytocinausschüttung und ihr Verhalten möglicherweise genetischen Defekten oder Umweltgiften oder ihrer eigenen miesen Kindheit. Dies alles hat die Gesellschaft bei weitem mehr zu verantworten als sie. Die Gesellschaft hat auch die Pflicht, diese Ursachen zu beseitigen. Sie hat allerdings auch das Recht und die Pflicht, konstruktiven Umgang mit Kindern (allen Lebewesen) zu erzwingen. Nur ein Recht auf sadistische Racheaktionen hat sie nicht.

Jede deutliche Abweichung von den normalen Neurotransmitterkonzentrationen kann als geistige Behinderung aufgefasst werden. Alle Behinderungen, erzeugten früher in den meisten Menschen Ablehnung. Heute reagiert die Mehrheit chaotisch auf die meisten Behinderungen: auf deutliche oft tolerant und verständnisvoll, auf manche leichte, insbesondere Intelligenzschwächen, oft böswillig (öffentliche Diskriminierung von L. Matthäus, Verona „Feldpooth“ usw.). Wie dieses undurchdachte Chaos Lebensqualität unnötig vernichtet und was man dagegen tun könnte, haben wir u. a. im Kap. 6 genauer erläutert.
Was wir gerade zum Umgang mit Menschen, bei denen die Mutterliebe unterentwickelt ist, gesagt haben können wir verallgemeinern. Die Forderung nach Verständnis gilt grundsätzlich bei allen angeborenen oder erworbenen Behinderungen. Für all diese Bedingungen trägt fast ausschließlich die Gesellschaft die Verantwortung. Die Forderung nach Verständnis für alle Kranken richtet sich besonders an die Spießbürger, die immer noch glauben, dass die Fähigkeit, sich selbst sinnvoll zu steuern, (z. B. ein Kind angemessen zu betreuen) irgendwann während der Pubertät aus dem Nichts entsteht. Konstruktive Selbststeuerung gehört zu den Fähigkeiten, die besonders wenig angeboren sind und deshalb gelernt werden müssen aber zu wenig gelehrt werden. Auch diese Fähigkeit hängt u. a. von Neurotransmitterkonzentrationen ab, die wiederum durch genetische und erworbene Einflüsse reguliert werden.  
Widmen wir uns nun kurz verschiedenen Neurotransmittern und ihrer immensen Bedeutung für menschliches und tierisches Verhalten und Fühlen:

Serotonin und Dopamin tragen zur Fähigkeit, sich zu verlieben, bei.
Endomorphine (=Endorphine) sind für die Entstehung der Liebe notwendig.
 
Die Menge und Dauer der Transmitterausschüttung wird, wie gesagt, u. a. von Sexualhormonen und damit teilweise geschlechtsspezifisch reguliert. Sexualhormone beeinflussen die gesamte Hirnentwicklung. Dies erklärt einen Teil der in vielen Bereichen erheblichen psychischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern, beispielsweise die sexuelle Bevorzugung des anderen, wie auch des gleichen, Geschlechts (Homosexualität). Beide Geschlechter produzieren wie gesagt männliche und weibliche Sexualhormone. Wenn ein Mädchen während der Embryonalentwicklung, Kindheit und Jugend relativ hohe Konzentrationen von männlichen Hormonen im Körper hat, ist die Wahrscheinlichkeit, das eigene Geschlecht zu lieben, erhöht. Sein Gehirn entwickelt sich ein wenig wie das eines Jungen. Steht ein Junge unter dem Einfluss relativ hoher Mengen an weiblichen Hormonen, so entwickelt er entsprechend wahrscheinlicher homosexuelle Vorlieben.
Sexualhormone beeinflussen auch direkt die sexuelle Lust. Die Produktion der Sexualhormone nimmt im Durchschnitt mit zunehmendem Alter ab. Dies ist ein Grund für das Nachlassen sexueller Lust und Potenz im Alter.
Viele Frauen empfinden nach einer Schwangerschaft wenig sexuelle Lust. Auch dies hängt mit Veränderungen in ihrem Hormonhaushalt zusammen. Diese Veränderungen waren wahrscheinlich ursprünglich ein biologisches Mittel zur Regulation der Geburtenrate. Stillende Frauen konnten jahrelang zeugungsunfähig oder zumindest -unwillig bleiben.
Männer haben manchmal nach längerer sexueller Abstinenz Potenzschwierigkeiten. Ein Grund dafür ist die Verringerung ihrer Testosteronwerte. Testosteron ist ein männliches Hormon, das in den Testes (=Hoden), und zwar besonders bei sexueller Aktivität, produziert wird.
Die Wirkung der Gene ist im Bereich Sexualität so stark, dass sie oft auch gegen intensiv sexualfeindliche Sozialisation starke Empfindungsfähigkeit durchsetzen kann.
Dennoch sind wahrscheinlich insgesamt Umwelteinflüsse für die bestehende Unterdrückung der menschlichen sexuellen Empfindungsfähigkeit in höherem Maße verantwortlich als genetische. 
Geschlechtsspezifischer Spontansex

Besonders interessant und konfliktbesetzt ist die unterschiedliche Bereitschaft der Geschlechter zu spontanem Sex mit mehr oder weniger unbekannten Partnern. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass fast 100% aller Frauen, die in einer Fußgängerzone von recht attraktiven Männern zu spontanem Sex aufgefordert werden, ablehnen. In der umgekehrten Situation nehmen bis zu 70% der angesprochenen Männer solche Angebote dankbar an.

Eine wichtige Ursache für diese Verhaltensunterschiede dürfte in der oben angesprochenen unterschiedlichen Sozialisation der Geschlechter liegen. Es gibt aber wahrscheinlich auch genetisch angelegte Ursachen. Sie drängen sich schon deshalb auf, weil sich die Reaktionen der Geschlechter in der angesprochenen Fußgängerzonensituation in den letzten Jahrzehnten kaum verändert haben, obwohl die sexuelle Unterdrückung der Frau erfreulich abgenommen hat.

Verhaltensbiologen vermuten, dass menschliche Gene sich zuverlässige, gleichbleibende, liebevolle, wohlbekannte Väter für jegliche Kinder „wünschen“. Frauen, die Spontanbefruchtungen von Gelegenheitsbekanntschaften emotional genetisch bedingt ablehnen, sind also im Sinne der Arterhaltung die bessere Wahl. Es könnte also sein, dass Gene weibliche Gehirne gern emotional so manipulieren, dass diese one-night-stands und jeglichen Spontansex mit unbekannten Größen (mit Kleinen noch viel mehr) ablehnen. Vielleicht behindert allerdings das drohende Flittchenimage die betroffenen Frauen noch mehr als ihre Gene oder generelle Prüderie. Diesen Verdacht legt der Umstand nahe, dass viele Frauen in der Anonymität der Großstadt oder des Urlaubs plötzlich ungemein spontaner reagieren als auf dem heimischen Dorffest. Bei dieser Erscheinung spielen natürlich auch das Fremdgehtabu bzw. das Treueideal und Eifersucht ursächlich mit hinein. Diese Phänomene beruhen allerdings ebenfalls sowohl auf genetischen als auch auf erworbenen Ursachen.  
Der Umgang mit den, zu Recht als pervers bezeichneten, Menschen
Menschen, die antihedonische Sexualpraktiken verherrlichen und bevorzugen, stellen eine Gefahr dar. Zu den größten Gefahren gehören die Verbreitung echter Perversionen (z. B. Kinderpornographie und Gewaltverherrlichung im Internet) und das Ausleben (z. B. Vergewaltigungen) ihrer destruktiven Wünsche.

Interessant ist der derzeitige juristische Umgang der Menschheit mit diesen Perversionen.
  
Befassen wir uns zunächst mit besonders „reizvollen“ Bestrafungsstrategien bei Sexualvergehen und anderen Verbrechen in „hochzivilisierten“ Rechtsstaaten.   
Sexualstraftäter sind im Allgemeinen, wie die meisten Verbrecher, schlecht ausgebildet. Wie bei Politikern wird auch bei vielen (anderen?) Verbrechern eine berufliche Qualifikation gar nicht verlangt. Dadurch „nerven“ sie ihre Verfolger (Polizei usw.) weit mehr als nötig. Für dieses „Fehlverhalten“ (sich dauernd erwischen lassen) werden die überführten Täter von so genannten Richtern zu Zwangsfortbildungsmaßnahmen in Spezialanstalten verdonnert. In diesen Häusern werden manchmal nahezu perfekte Verbrecher herangezüchtet, um sie in Zukunft von der Justiz fern und ihren Opfern nah zu halten? Wegen der angesprochenen züchtigen Aktivitäten haben diese Anstalten den treffenden Namen „Zuchthäuser“ erhalten.

Manche Kräfte in der Justiz bekämpfen auch Sexualstraftäter ungern, weil sie selbst Sexualstraftäter oder mit derlei Herrschaften befreundet sind.

Eine (kleine?) Minderheit der Verfolger erfreut sich allerdings an jeglicher ständiger Verbrechensbekämpfung. Es sind die, welche gerne mit Bestechungsangeboten belästigt werden möchten. Manche Ordnungshüter wie Polizisten, Staatsanwälte (möglicherweise die meisten auf diesem Planeten) sind also Schwarzarbeiter. Sie werden außerplanmäßig weit besser bezahlt (bestochen) als in Form ihrer Beamtengehälter. Deshalb bemühen sich manche mehr um Verbrechensbehütung als um Verbrechensverhütung. Manche arbeiten, gewissen religiösen und politischen Vorbildern folgend, auch gleich in beiden Lagern gleichzeitig, was die Verbrechensbekämpfung natürlich optimal ökonomisiert.
Ein schönes Beispiel für korrupte kinderpornographiefreundliche Vorgänge der beschriebenen Art lieferte vor Jahren und bis heute die belgische Justiz und Politik.
Wohlhabende Verbrecher, die wenig politischen Einfluss haben, müssen und können sich immer mal wieder von Fortbildungsmaßnahmen in Gefängnissen freikaufen. Sie können ja schließlich auch Bildung (insbesondere „Herzens“bildung, die bei ihren Opfern gelegentlich zu genitalen Missbildungen führt) nachweisen.

In einigen asiatischen Staaten ist es z. B. heute kaum noch möglich, zwischen Mafia und Regierung zu unterscheiden. Die meisten Straftaten werden nicht aufgedeckt. In manchen religiösen, politischen und polizeilichen Organen findet sich sogar ein „zutiefst humanes“ Verständnis und Mitgefühl besonders für die starken Bedürfnisse der „armen“ sexuell vernachlässigten Sexualstraftäter.
Im letzten Jahrhundert gelang es vielen Vertretern einer interessanten scheinwissenschaftlichen pädagogisch-psychologischen Modeströmung sich und anderen einzureden, dass die meisten Verbrecher durch therapeutische Maßnahmen heilbar seien. Das hat leider inzwischen ungezählte junge Menschenleben und noch mehr Lebensqualität gekostet. Durch diese „Freisetzungs- und Freilandversuche“ sollte wohl den Verbrechern das Wasser abgegraben werden, indem man ihnen Teile ihres geliebten Arbeitsfeldes, wie z. B. einige zwölfjährige Mädchen, auf brutalste Weise entzog.
Warum erscheint uns der sehr humane, liberomane und noch mehr visiomane (Liberomanie = Freiheitswahn, Visiomanie = Sehwahn) Umgang der Menschen mit ihren Verbrechern zutiefst inhuman?
Die unmittelbar sichtbare Lebensqualität und Freiheit mancher Täter wird höher gewertet als die unsichtbare zukünftige Lebensqualität der Opfer. Wie wir oben schon betont haben, ist größtes Verständnis für die Täter vollkommen gerechtfertigt. Sie können ihr Fehlverhalten unendlich viel weniger beeinflussen (verursachen) als die Gesellschaft. Hilfe und Therapie für die Straftäter sind deshalb unbedingt anzustreben. Noch höher ist jedoch der Schutz der Opfer vor den Tätern
einzustufen. Ein Grund für die relativ hohe Rate von Verbrechenswiederholungen liegt in der völligen Überschätzung der derzeitigen Heilungschancen von (Sexual)straftätern. In Gefängnissen findet selten eine Gesundung (Rehabilitation), häufig dagegen eine zusätzliche Ausbildung durch Mithäftlinge statt. Viel leichter wäre es, Verbrechensbereitschaft und –bedürfnis gar nicht erst entstehen zu lassen. Leider lässt das weltweite übertriebene Geschrei nach möglichst absoluter Freiheit konstruktive Korrekturen antihedonischer Erziehungsversuche [di(per)verser] Eltern, Lehrer, Pfarrer usw. nur in extremen Fällen zu. 

DIE URSACHEN DER SEXUALFEINDLICHKEIT

1. Beseitigung der Brunft
Die meisten Säugetiere sind nur während der Brunftzeiten für ca. 4 Wochen pro Jahr sexuell aktiv. Die Brunft (auch Brunst) wird durch angeborene Programme mittels Hormonen ausgelöst. Brunftzeiten bewirken z. B. in den gemäßigten Zonen, dass junge Tiere nicht in Jahreszeiten, in denen ungünstige Bedingungen wie Nahrungsmangel, Kälte usw. herrschen, hinein geboren werden. Sie schützen aber auch generell vor Energieverschwendungen durch fruchtlose sexuelle Aktivitäten oder durch die Aufzucht von Jungen, die nicht geschlechtsreif werden. Die angeborenen Programme sind also arterhaltend.
Menschen haben sich mit Hilfe von Intelligenz und Technik teilweise von den Umweltbedingungen (Auslesefaktoren), die die Brunst erzwingen, befreit. Menschen mit genetischen Veränderungen, welche die Brunftzeit verlegen oder verlängern, können dennoch ihre Kinder wahrscheinlich schon seit Jahrhunderttausenden erfolgreich großziehen (Genaueres im nächsten Abschnitt). Sie haben dies auch getan und dadurch diese genetische Veränderung (zum Glück?!) verbreitet. Menschen sind wahrscheinlich durch diese genetischen Selbstveränderungen potentiell ganzjährig sexuell aktiv geworden. Ihre sexuelle Aktivität hat sich dadurch in den letzten Jahrhunderttausenden oder Jahrmillionen ungefähr verzwölffacht.
Diese Behauptung lässt sich zurzeit nicht eindeutig beweisen. Deshalb wollen wir sie deutlich als Annahme (Hypothese) kennzeichnen. Für die Annahme spricht, dass die meisten Tiere Brunftzeiten haben. Es gibt aber auch Ausnahmen. Diese finden sich besonders in tropischen Gebieten, in denen die klimatischen Veränderungen durch Jahreszeiten gering sind. Da der Mensch in Afrika entstanden ist, ist es nicht ausgeschlossen, dass schon seine Vorfahren, wie Zwergschimpansen (Bonobos), keine strengen kurzen Brunftzeiten mehr hatten.

Mögliche Ursachen für den Wegfall der Brunst
a. Selbstdomestikation

Das Zähmen, Halten und Aufziehen von Haustieren nennt man Domestikation. Unter diesen Bedingungen geht es den Tieren scheinbar besonders gut. Vieles, was ihnen schaden kann, wie Raubfeinde, Infektionskrankheiten, Kälte usw. wird von ihnen ferngehalten. Dabei verschwinden aber leider auch die positiven Folgen dieser Auslesebedingungen. Diese Bedingungen bewirken nämlich die Erhaltung der ursprünglichen, arterhaltenden Erbinformationen. Anders ausgedrückt: Je besser es den Haustieren (und Menschen!) geht, desto schneller werden ihre Erbinformationen zerstört. Konkreter: Dackellähmung, Sehschwächen, psychische Störungen und Behinderungen aller Art nehmen ab einem bestimmten Punkt rapide zu. Dies gilt besonders, wenn Menschen Tiere gezielt züchten.

Haustiere können aus den gleichen Gründen manchmal außerhalb der Brunftzeiten sexuell aktiv sein wie Menschen.

Für sich selbst haben die Menschen noch viel "günstigere" Lebensbedingungen geschaffen als für Ihre Haustiere. Diese Bedingungen (Behandlungen) werden Selbstdomestikation genannt (vergleiche Kapitel  „Partnerschaften“). Die Domestikation von Haustieren entspricht einer abgeschwächten Form der Selbstdomestikation des Menschen. Deshalb ist auch die genetische Selbstveränderung des Menschen viel stärker als die von Haustieren, wird jedoch auch viel stärker ignoriert und tabuiert. Möglicherweise ist die dauerhafte sexuelle Aktivität des Menschen ein Beispiel für diese stärkere genetische Selbstveränderung. Verlängerte und veränderte Brunftzeiten finden sich jedenfalls auch bei manchen Haustieren.
Menschen ohne angeborene Brunft haben aufgrund ihrer Intelligenz, Technik und teilweisen Überlegenheit gegenüber Konkurrenten, Feinden, Krankheitserregern usw. auch dann erfolgreich Kinder geboren und großgezogen, wenn diese zu relativ ungünstigen Zeiten (Trockenheit, Nahrungsmangel, Kälte usw.) im Säuglingsalter waren (s. o). Menschliche Säuglinge verhungern z. B. deshalb seltener als Affensäuglinge, weil Menschen besser Vorräte für den Winter anlegen können. Es kommt hinzu, dass die lange Entwicklungszeit des menschlichen Individuums die Bedeutsamkeit der Brunftzeit erheblich verringert. Säuglinge sind weniger als Jungtiere auf besonders günstige Außenbedingungen angewiesen, bzw. benötigen diese mit 1 bis 2 Jahren kaum weniger als mit einem halben Jahr.
Außerdem änderten sich die Lebensbedingungen in der afrikanischen Urheimat des Menschen weniger als in gemäßigten Zonen. Dort gibt es Säugetiere, wie Bonobos (=Zwergschimpansen), die Sexualität nicht nur zur Fortpflanzung sondern auch zur Regulation des Gruppenverhaltens (Beschwichtigung, soziale Bindung usw.) einsetzen.
Einige Forscher vermuten, dass auch beim Menschen die dauerhafte sexuelle Aktivität zur Stabilisierung von Partnerbindungen dient. Das würde bedeuten, dass sie nicht als genetischer Defekt, sondern als biologische Höherentwicklung aufgefasst werden könnte. Wir fassen sie übrigens auch als kulturelle Höherentwicklung auf, da sie ja, wenn sie sinnvoll kontrolliert wird, zur Erhöhung von Lebensqualität beiträgt.  
b. Die permanente  (=andauernde) Sexualität bewirkt emotionale Bindung.
Diese stabilisiert monogame Beziehungen und verbessert dadurch die Überlebensbedingungen für Kinder. Elternverluste oder -wechsel haben im Schnitt mehr Nach- als Vorteile. Emotionale Bindung und wechselseitige Kenntnis -z. B. des Entwicklungsstandes- zwischen Eltern und Kindern wirken sich positiv im Sinne des Fortpflanzungserfolges aus.
Dieses Erklärungsmodell (Stabilisierung von Partnerschaften) wurde von Menschen entwickelt, die größtenteils monogam denken. Möglicherweise wurde es also entwickelt, um bestehende Normen (Sitten, Bräuche) zu bestätigen und zu stabilisieren (vgl. Descartes, Hegel, Tipler, deren philosophische Konzepte Gott bestätigen [sollen?]). Neuere Hypothesen der Menschen gehen denn auch davon aus, dass Menschen, wie fast alle Tiere, ursprünglich polygam (=Partner wechselnd) und genetisch nicht für die Ganzlebenspartnerschaft geeignet waren und sind. Sie behaupten, dass intensive Verliebtheit und Partnerschaften häufig ca. vier Jahre andauern, weil dies ursprünglich die Zeit war, die ein Kind bis zur Selbständigkeit brauchte. Die hedonisch günstigste Lebensform wäre dann der Partnerwechsel nach drei bis fünf Jahren. Dies kann heute nur für Paare gelten, die keine Kinder haben und haben wollen, weil die häufige Änderung der Bezugspersonen für Kinder i. d. R. mehr Nach- als Vorteile hat und ihre Entwicklungsdauer mehr als vier Jahre beträgt. Darüber hinaus gilt es für alle Paare nicht, bei denen mindestens ein Partner genetisch so verändert ist, dass diese hormonellen Veränderungen in circa Vierjahresfristen bei ihm nicht zutreffen.

Die meisten Hemmungen und Ablehnungen des Genusses der Abwechslung im Bereich Sexualität entstehen jedoch durch Lernprozesse, nämlich durch die gleichzeitige Verherrlichung der Treue und Verteufelung (Bestrafung) der Untreue. Die menschlichen Treuevorschriften widersprechen deutlich angeborenen Wünschen und z. T. auch vernünftigen Einsichten. Deshalb verstoßen die meisten Menschen gegen sie. Das führt zu erheblichen vermeidbaren Konflikten. Diese machen die Treueproblematik besonders überdenkenswert. Menschen haben jedoch trotz gewisser sexueller Revolutiönchen ihr Treueideal ganz besonders wenig hinterfragt und deshalb ganz ungewöhnlich stark bewahrt. Es ist immer noch üblich, dass schon das nachdenkliche Infragestellen der sexuellen Treue zu Ablehnungen und Anfeindungen führt. Dies wurde sicher durch die Verbreitung von Aids gefördert, und wirkt sich zurzeit dank dieser Krankheit- zumindest für die Lebenserhaltung- sogar positiv aus. Allerdings sind dabei die Unkenntnis der Krankheit und die Unfähigkeit zu verantwortungsvoller Selbststeuerung die eigentlichen bekämpfenswerten Ursachen, nicht die Untreue.
Die Menschen sind 2000 n. Chr. nicht nur bzgl. der oben beschriebenen Vierjahresfristen, sondern auch in vielen anderen Bereichen genetisch und kulturell so verändert und verschieden, dass mit Sicherheit verschiedene Lebensweisen für verschiedene Menschen konstruktiv sind. Diese verschiedenen Lebensweisen jedoch führen wieder zu vielleicht vermeidenswerten Konflikten. Deshalb erscheint auch das Maß an Gleichheit bzw. Verschiedenheit in der menschlichen Gesellschaft überdenkenswert. Wir sind uns sicher, dass im Durchschnitt eine stärkere Gleichheit die Lebensqualität der heutigen Menschen erheblich verbessern würde. (vgl. oben und Kapitel 6 unter „Heterogenität“ =Verschiedenheit).
c. Ganzjährige sexuelle Aktivität könnte beim Menschen, wie bei Bonobos (=Zwergschimpansen), ursprünglich zur Regelung der Gruppenkommunikation (Verständigung) als Beschwichtigungsmittel, zur Aggressionskontrolle und Freundschaftsbildung, wie Höflichkeits- und Umgangsregeln, entstanden sein.

In jedem Falle verfügt der Mensch, wie alle Säugetiere, ursprünglich über sehr starke sexuelle Antriebe. Diese mussten so stark sein, um die Fortpflanzung und Auslese zu sichern, da nur ca. einen Monat pro Jahr Befruchtungen möglich waren. Ein starkes Sexualbedürfnis führt dazu, dass auch etwas schwächere (biologisch weniger fitte) Tiere ihren besonders fitten Artgenossen Vermehrungsvorrechte streitig machten. Dass führte sowohl zu arterhaltenden besonderen Anstrengungen und Vermehrungserfolgen der Fittesten als auch zu (selteneren) Erfolgen der weniger Fitten. Letztere hatten eine Erhöhung der genetischen Verschiedenheit zu Folge, die auch wieder arterhaltend wirkte.
Menschen, die trotz genetischer Selbstzerstörung heute noch diese ursprüngliche, starke sexuelle Empfindungsfähigkeit besitzen und ausleben, werden gerne abwertend als nymphoman bezeichnet. Besonders wenn sie weiblich sind, werden sie oft zusätzlich benachteiligt und verhöhnt (z.B. durch Blondinenwitze).
Spitzensportler, die die ursprünglichen Anlagen für Kraft und Geschicklichkeit haben, werden hingegen bewundert und beneidet.
Mit dem Wegfall der Brunft überstieg die sexuelle Aktivität wie gesagt das ursprüngliche, arterhaltende Optimum. Dadurch wurden andere arterhaltende Verhaltensweisen wie Brutpflegeverhalten, Nahrungstrieb, Feindabwehr, Sozialverhalten usw. vernachlässigt. Die ausgeschaltete genetische Information zur Regulation der sexuellen Aktivität wurde durch zentralnervöse (besser zentralsehrböse) Information ersetzt. Dabei konnte aufgrund der geringen Intelligenz und Information vernünftige Selbststeuerung nur in geringem Maße genutzt werden. Die Ursachen (Krankheitserreger usw.) und Schutz- sowie Therapiemöglichkeiten (Antibiotika, Kondome usw.) waren nicht bekannt. Die wichtigsten Regulationsmittel waren und blieben leider bis heute Angst, Scham, Ekel, Lüge, Manipulation, Verdummung usw. Dies alles geschah ohne sadistische Motive, denn die zuständigen Moralisten, meist Theologen, waren und sind sich dieser Hintergründe nicht bewusst. Sie wissen nicht, wie teilweise irrational sie Lebensqualität definieren und viele sind zu indoktriniert (≈unbelehrbar), um dies zu erkennen. Auch die meisten (überwiegend wohlwollenden) Vertreter aller Religionen verdienen Verständnis und Vergebung, denn sie wissen nicht, was sie tun.
2. Übertragung von Infektionskrankheiten
Alles Leben stammt aus dem Wasser. Alle Krankheitserreger benötigen Wasser. Bei Sexualkontakten können wässrige Lösungen (Speichel, Vaginalflüssigkeit, Urin, Sperma, Blut, Lymphe, [Kot]) übertragen oder ausgetauscht werden. Viele Krankheitserreger profitieren daher von Sexualkontakten.
Dieses Problem wird bei (Wild)Tieren hauptsächlich durch biologische Auslese bewältigt. Häufig kranke Tiere haben weniger Nachkommen als andere. Tiere, deren Gene eine leistungsfähige Immunabwehr hervorbringen, überleben und pflanzen sich fort.
Ursprünglich wurde die gesamte Infektionsproblematik von Menschen nicht verstanden. Infektionen wurden fast ausschließlich durch biologische Auslese, also durch das Aussterben der Individuen mit angeborener schlechter Immunabwehr, bzw. das Überleben der Menschen mit besonders leistungsfähiger Immunabwehr bekämpft. Zunächst lernte nicht das Gehirn mit Infektionen umzugehen, sondern die DNA (Erbinformation).
Bei den ursprünglich niedrigen Bevölkerungsdichten waren alle Infektionsrisiken im Durchschnitt bei weitem geringer als bei hohen Bevölkerungsdichten. Die meisten ansteckenden Krankheiten werden durch menschliche Kontakte wie Händeschütteln, Geschlechtsakte, Küssen, Flüstern im Verbund mit Husten, Niesen und mangelhafter Hygiene übertragen. Mit zunehmender Bevölkerungsdichte und -bewegung wuchs das Problem. Es gab immer mehr Kontakte zwischen Menschen, ein idealer Nährboden für Krankheitserreger.

Gleichzeitig entwickelte sich auch das menschliche Gehirn immer weiter. Es begann, die Aufgaben der Erbinformation mitzuübernehmen, also Mittel gegen Infektionen zu suchen und zu entwickeln.
Als erstes probierte es, wie schon gesagt, Sexualängste (Scham), Scheidungstabus und Treueverherrlichung aus.
Das gefiel Millionen lebenslustigen, lümmeligen Lüstlingen lediglich wenig. Für diese kam die Lustfeindlichkeit nicht in die Tüte, sondern in die Lümmeltüte. Das aber fanden und finden bis heute viele nicht gefühlsecht genug, wobei sie von päpstlicher Lümmeltütenphobie unterstützt wurden.
Also schauten sich im letzten Jahrhundert die Gehirne  nach anderen Mitteln um (was die Erbinformationen allerdings auch schon getan hatten). Besonders beliebt wurden chemische Kampfmittel z. B. Penicillin, oder Impfungen. Penicillin ist ein chemischer Kampfstoff des Schimmelpilzes penicillum notatum gegen Bakterien.
Chemische Mittel setzen Lebewesen seit Jahrmilliarden gegeneinander ein. Vor allem Pflanzen, Pilze und Bakterien bekämpfen sich gegenseitig chemisch, da sie ja keine Zähne, Fäuste und Wut haben. Penicillin, oder das Gift von Tollkirsche und Fliegenpilz sind Beispiele für solche Gifte.
Dieses natürliche chemische Waffenlager ist übrigens einer der größten Schätze der Menschheit. Umso erstaunlicher ist  es, dass man die Menschen zurzeit dabei beobachten kann, wie sie die meisten Lebewesen (Urwälder) auf ihrem Planeten systematisch vernichten, bevor sie diese überhaupt kennen gelernt haben.

Auch viele Krankheitserreger und Mechanismen ihrer Übertragung wurden, trotz der Widerstände mancher Religionen, allmählich bekannt. Mit zunehmendem wissenschaftlichem Verständnis wurde so der Partnerwechsel als wichtige Ursache für die Zunahme von Infektionskrankheiten, insbesondere Geschlechtskrankheiten, erkannt. Der Selektionstod blieb nicht länger das einzige Mittel, um das Überleben der Art im Kampf gegen Krankheitserreger zu sichern.
Doch trotz aller wissenschaftlicher Erfolge (Antibiotika, Verständnis der Infektionsgeschehens, Impfungen, Hygiene usw.) blieben die Konservativen hartnäckig. Sie hatten die unumstößliche Wahrheit in ihren heiligen Schriften mit Löffeln gefressen, mit denen sie auch ihre Schafe bis heute zwangsfüttern. Deshalb gelang auch nur ein sexuelles Revolutiönchen, das gern als Revolution verkauft wird.
Die generelle Sexualfeindlichkeit ist ein typisches unspezifisches Mittel zur Bekämpfung von sexuell bedingten Problemen. Sie richtet sich nicht ausschließlich gegen die eigentliche Gefahr (ansteckende Krankheiten) sondern gegen die ganze Sexualität. Angst, Tabuisierung und generelle Sexualfeindlichkeit blieben dennoch furchtbare Kampfmittel gegen Infektionen und andere Probleme. Dadurch sank sogar die Zahl der Toten, die vorher durch biologische Auslese umgekommen waren. Gleichzeitig sank aber auch die Lebensqualität durch die Unterdrückung der Sexualität. Der Infektionstod einiger Individuen wurde durch die leidvolle Unterdrückung der Sexualität fast aller für mindestens einige Jahrzehntausende ersetzt. S. Freud konnte nachweisen, dass die meisten Mitmenschen seiner Zeit dank der allgemeinen Sexualfeindlichkeit psychisch krank waren.
Sexuell besonders aktive Menschen (so genannte Hexen, Playboys, „Hurenböcke“, Prostituierte) wurden und werden besonders verteufelt.

Die Regulation über die Angst ließ immer dann etwas nach, wenn niedrige Populationsdichten von Menschen und Krankheitskeimen meist in isolierten Populationen (Eskimos, Südseeinsulaner), oder wissenschaftlich technischer Fortschritt (Pille, Kondom, Krankheitstests, Antibiotika usw.) die Gefahren minderten. Erhöhungen der Infektionshäufigkeit, wie bei der Verbreitung der Syphilis, führten entsprechend zu intensiverer Sexualfeindlichkeit.
Es wäre erfreulich, wenn die weltweite Sexualfeindlichkeit primär auf die Bedrohung durch Infektionskrankheiten zurückginge. Dem ist leider nicht so.

Das wird daran deutlich, dass andere Verhaltensweisen, die erheblich zur Übertragung von Infektionen beitragen, nicht tabuisiert, sondern z. T. sogar verherrlicht wurden und werden.
So starben wahrscheinlich 300 bis 400 Millionen Menschen durch die Übertragung von Krankheitserregern z. B. Grippeviren durch Tröpfcheninfektionen beim Flüstern, Husten, Händeschütteln, beim Essen und Trinken aus selben Gefäßen, intensiven Kontakt zu Tieren, Benutzen der selben Betten, Decken (Flöhe), Fixernadeln usw. Viele dieser Verhaltensweisen hätten Tabuisierungen weit eher verdient als Sexualität. Händeschütteln ist ein herrlicher Brauch für Salmonellen, Grippeviren usw. Etwa 98 % der Menschen in der westlichen Welt halten Händeschütteln für einen ehrenwerten, angenehmen Brauch oder sogar für eine Höflichkeitspflicht. Etwa 60-80% waschen sich, wenn sie von der Toilette kommen, nicht die Hände, haben aber kein Problem damit, diese Hände anderen zum Schütteln anzubieten. Nach dem Niesen und Husten waschen sich fast alle, auch wenn sie Infektionskrankheiten haben, die Hände nicht, reichen sie aber jedem genüsslich als freundliche Infektionsgeste. Man beachte, dass die meisten „weitsichtig“ ihre Hände vor dem Schütteln mit Infektionsschleim einkleistern, indem sie diese Hände (statt der Armbeuge) beim Husten und Nießen vor Nase und Mund halten.
Menschen, die diese merkwürdigen Bräuche kritisieren, werden gerne für leicht verrückt erklärt. Jedoch: Für Menschen wäre der Begriff „Händeschüttler“ zur Beleidigung bei weitem besser geeignet als die üblichen Begriffe aus der Tierwelt und Sexualität. Aber auch hier sollte rationale Selbststeuerung gegenüber Angst und Ekel Vorrang haben.
Wir erinnern in diesem Zusammenhang noch einmal daran, dass die beim Händeschütteln übertragenen Krankheitserreger stets auch die Immunabwehr der Betroffenen trainieren können.
Der Tod der Infizierten hat, wie gesagt, den evolutionsbiologischen Sinn zur Auslese von Menschen mit besonders leistungsfähiger Immunabwehr zu führen. Dies ist allerdings ein sehr inhumanes Verfahren, das die Menschen durch sinnvolle genetische Selbststeuerung ersetzen könnten, aber nicht wollen, weil es die Götter (die sie zur Selbstberuhigung erfunden haben?) verbieten.

3. Leistung statt Lust
Intraspezifische (≈innerhalb der Art [Menschen]) Konkurrenz hat besonders in den letzten Jahrzehntausenden dazu geführt, dass tendenziell Lust (Freude, Liebe, Sexualität usw.) zu Gunsten der Leistung unterdrückt wurde. Wein, Gesang, Tanz, Neugier, Rangordnungsverhalten, Spiel usw. wurden dabei stets viel weniger unterdrückt als die Sexualität, weil Sexualität auch noch aus anderen Gründen (s. o. und unten) unterdrückt wurde und weil z. B. Neugier und Rangordnungsverhalten der Leistung dienten. Menschliche Gruppen, die ihre Lust mehr oder weniger unterdrückten, gewannen dadurch Zeit für andere Leistungen. Solche Leistungen (und Fähigkeiten) waren z. B. Kriegsaktivitäten, diplomatisches Geschick, Entdeckungen, (Selbst)disziplin, Erfindungen von Waffen, Maschinen usw., also jede Art von kulturellem, wissenschaftlichem und technischem (so genannten?) Fortschritt.

Solche Leistungen führten tendenziell dazu, dass die Bevölkerungsgruppen, die darüber verfügten, andere liebes- und lebensfreundlichere und weniger technisierte Gruppen unterwarfen, ausrotteten, ausnutzten oder überwucherten (in den letzten Jahrhunderten z. B. Indianer, Südseekulturen, Inuit (=Eskimos), afrikanische und australische Kulturen usw.).

Die Leistungstugenden zerfielen zwar oft in den Führungsschichten alternder erfolgreicher Kulturen (Dekadenz z. B. in Griechenland, Rom, Frankreich vor 1789 usw.), wurden dann aber von den kriegerischen Siegern oft mehr oder weniger übernommen. Leistungsideologien wurden und werden in allen Kulturen regional, temporär (≈zeitweise) und meistens anonym aufgeweicht. Dies geschieht meistens nicht aus prohedonischer kritischer Vernunft, sondern durch starke Triebe (Es) und in jüngerer Zeit durch z. T. hypertrophierende (≈wuchernde) Freiheit. Besonders die sexuelle Unterdrückung scheiterte immer wieder an starken angeborenen Anlagen für sexuelle Lust. In der Anonymität - besonders der (Groß)städte- und unter dem Einfluss liberaler Religionsströmungen (Holland, Schweden, antikes Griechenland usw.) konnten immer wieder sexuelle und sonstige Befreiungen, aber auch wirkliche Perversionen, aufblühen. Die sexuelle Unterdrückung hat allerdings bisher deutlich mehr wirkliche Perversionen hervorgebracht als die sexuelle Befreiung.

4. Vermeidung der Befruchtung von Kindern
Menschen sind mit Beginn der Pubertät befruchtungs- aber nicht erziehungsfähig, da sich ihre Individualentwicklungszeit in den letzten Jahrmillionen erheblich verlängert hat und die Pubertät seit etwa 100 Jahren im Durchschnitt deutlich früher einsetzt.

Dieses Problem wurde, wie alle sexuellen Probleme, nicht konstruktiv aufklärend, sondern tabuisierend, unterdrückend angegangen. Die allgemein übliche Unterdrückung der pubertären Sexualität wirkt sich teilweise negativ aus, weil die sexuelle Prägungsphase in die Pubertät fällt, in der sexuelle Empfindungsfähigkeit am besten entwickelt werden kann (Erläuterungen s. o).

5. Genetische Selbstzerstörung
Die Gene, die die menschliche Sexualität steuern, wurden in den letzten Jahrhunderttausenden, wie alle nicht direkt existentiell wichtigen Gene, verändert. Es entstanden wenige Mutanten (=genetisch veränderte Lebewesen) mit erhöhtem - und viele mit erniedrigtem Sexualbedürfnis. Wahrscheinlich haben 70-95 % der heutigen Menschen ein geringeres Sexualbedürfnis als der Urmensch.
Menschen mit verringertem sexuellem Verlangen verteufeln, unterdrücken und bekämpfen Sexualität stärker als genetisch ursprüngliche. Sie haben, wenn sie z. B. in politischer oder religiöser Verantwortung stehen, nicht das Gefühl, den anderen etwas Wesentliches und Wertvolles wegzunehmen.
Außerdem lassen sich Menschen mit geringem Sexualbedürfnis leichter sexualfeindlich manipulieren und zu sexuellem Verzicht zwingen als andere.

DIE LÖSUNG DER SEXUALPROBLEMATIK
Wir beginnen wieder mit einer allgemeinen Übersicht und grundsätzlichen Aussagen.

Die Unterdrückung der Sexualität muss, wie jedes antihedonische Leid, durch konstruktive vernünftige Selbststeuerung ersetzt werden.

Die Bewertung der Sexualität muss, wie jede Bewertung, rational sein, d.h., Arterhaltung und Lebensqualität in der Zukunft müssen die obersten Ziele sein, nicht irgendwelche althergebrachte, undurchdachte Werte.

Die Argumente für und gegen alle sexuellen Handlungen müssen wissenschaftlich gewonnen und abgewogen werden.

Das hoffen wir oben zum Teil getan zu haben.
Wenn man die heutige menschliche Gesellschaft zu einem konstruktiven Umgang mit Sexualität führen will, muss man die bestehenden Sexualnormen und –ängste berücksichtigen. Aufklärungsarbeit muss möglichst zügig und verständnisvoll durchgeführt werden, nicht abrupt aufgezwungen werden. Letzteres kann zu heftigen Gegenreaktionen führen.
Ein Beispiel für zu plötzliche soziale Umstrukturierungen ist die Regierung des letzten Schahs. Seine abrupte prowestliche Veränderung der prüden, frauenfeindlichen, islamischen iranischen Gesellschaft und sein ausbeuterisches Verhalten haben zur Entstehung des islamischen Fundamentalismus beigetragen und ihn stark gemacht.
Eine wirkliche, konstruktive sexuelle Revolution mit sexualfreundlichen Zielen und Verhaltensweisen hat es nie gegeben. Sexuell aufgeklärt und natürlich wäre die Menschheit, wenn sie über Sexualität so spräche, wie über Essen. Würde aber jemand eine Fernsehsendung über Sexualität ausstrahlen, die den zahlreichen essensverherrlichenden Kochsendungen entspricht, würde der Betreffende voller Entrüstung strafrechtlich verfolgt. Es ist verpönt und wird als krankhaft gedeutet, wenn jemand öffentlich und offen über sein (ganz natürliches) Sexualverhalten spricht, wie über sein Essverhalten.
Sexualfreundliche Erziehung existiert nur sehr selten und zeitlich und räumlich begrenzt in Einzelfamilien. Aus der Sicht eines vernunftbegabten Außerirdischen bildet die Menschheit eine kranke Gesellschaft.
Erlaubt ist, was gefällt
Die sexuelle Erziehung hat sich in den letzten Jahrzehnten von überwiegend „sexualfeindlich“ zu „vor allem sexualignorierend“ gewandelt. Das lässt sich sehr schön an der liberomanen (=freiheitswahnsinnigen) „Erlaubt ist, was gefällt.“-Mentalität deutlich machen.

Alle sexuellen Themen und Probleme werden fast nie klar beim Namen genannt und bewertet, sondern jeder wählt anonym aus dem sexuellen Angebot, was ihm gefällt. Die Folge ist, dass überwiegend Sexualpartner aufeinandertreffen, die nicht miteinander harmonieren. Hier entstehen ungeheure Konflikte und psychische Probleme.

Die Ursache ist nicht eine verminderte Empfindungsfähigkeit oder ein objektiv schädliches Verhalten, wie z. B. sadistische Vergewaltigungen, allerdings gibt es solches Verhalten natürlich auch. Die Ursache liegt allein in einer völlig unnötig erworbenen bzw. geschaffenen destruktiven Heterogenität der Menschen. (Solche Verschiedenheiten bestehen übrigens in fast allen sozialen Bereichen.).

Die entstehende Situation ist vergleichbar mit einem Zustand, in dem jeder Autofahrer aus den Straßenverkehrsregeln sich einige aussucht, die ihm gefallen und an die er sich hält (siehe oben). Einige andere, wie z. B. Geschwindigkeitsbegrenzungen, die ihm nicht gefallen, hält er nicht ein. Das heterogene Chaos im menschlichen Sexualverkehr entspricht einem Chaos im Straßenverkehr, in dem Traktoren auf der Autobahn fahren dürfen, jeder überall parken, überall mit jeder beliebigen Geschwindigkeit fahren darf, vorschriftsmäßiges Parken und das Freimachen der linken Autobahnfahrspur eklig findet usw. (siehe oben). Die Folgen einer solchen „herrlichen“ Freiheit sind im Straßenverkehr offensichtlicher und häufiger tödlich als beim sexuellen Verkehr. Der Verlust an Lebensqualität durch sexuelle Heterogenität ist aber trotz niedriger Sterberaten auch schon unermesslich.
Die „Erlaubt ist, was gefällt Ideologie findet sich in fast allen, z. B. schulischen, Aufklärungsbüchern und natürlich auch in zahlreichen anderen Bereichen als der Sexualität. In Aufklärungsbüchern müssten die Dinge wirklich beim Namen genannt und bewertet werden. Vor dieser grausamen Pflicht drücken sich die meisten Autoren von Aufklärungsliteratur. Viele haben selbst übertriebenen Freiheitswahn und antihedonische Sexualnormen in ihren Köpfen. Fast alle fürchten offenbar niedrige Auflagen ihrer Bücher wegen religiöser Kritiken. Den seichten, chaotischen, antihedonischen Konfliktsumpf, in dem viele Leser ihrer Machwerke lebenslang stecken bleiben oder sogar untergehen, fürchten sie weniger. Diese Problematik ist in den Kapiteln 3,4,5 und 6 genauer erläutert.

 

Die Bewältigung der sexuellen Verschiedenheit
Die geschlechtsspezifische Sexualerziehung hatten wir oben beschrieben. Man kann sich denken, dass sie, ähnlich wie die „Erlaubt ist, was gefällt-Ideologie“,  ganz besonders zur sexuellen Verschiedenheit der Menschen beiträgt. Sie wirkt sich zudem sehr stark aus, da die meisten Menschen heterosexuell sind. Die Geschlechter werden deutlich unterschiedlich erzogen. Konstruktiv wäre erheblich mehr Ähnlichkeit bzgl. der quantitativen (wie viel) Sexualität und der qualitativen Sexualität (welche Normen und Verhaltensweisen). Destruktiv ist die Realität, in der jeder in weitgehender Anonymität meistens unwissenschaftlich und zufällig aus den sexuellen Verhaltensmöglichkeiten- einige befürwortend, einige ablehnend - auswählt und einige gar nicht kennen lernt.

Selbst Partner, die beide relativ aufgeklärt sind, können sich gegenseitig erheblich frustrieren, wenn z.B. der eine genau die fünf Praktiken, die der andere mag, nicht mag, und umgekehrt. Sexuelle Verkehrsregeln müssen interkulturell (≈in allen Kulturen) in etwa so homogen (=gleich, ähnlich) sein, wie Straßenverkehrsregeln. Geschlechtsspezifische psychische Unterschiede im Sexualbereich müssen stark vermindert werden. Dazu bedarf es einer kompensatorischen (=ausgleichenden) Erziehung. Viele Jungen müssten z. B. im Bereich Zärtlichkeit, viele Mädchen in allen anderen, z. B. bzgl. ihrer visuellen Genussfähigkeit, besonders gefördert werden, um Harmonie  zu schaffen. Beide Geschlechter dürften keine irrationalen Tabus erwerben oder haben. Das Gegenteil ist üblich. Die liberomanen (=freiheitsverrückten) und heteromanen (=verschiedenheitswahnsinnigen) Sprüche aus der Kategorie „ Erlaubt ist, was gefällt" usw. sind antihedonisch.
 Alle Menschen müssen also so sozialisiert werden, dass sie alle prohedonischen (sexuellen) Verhaltensweisen und Normen befürworten und genießen können und infektiöse sowie zu Verletzungen führende Praktiken rational wie emotional ablehnen.
Am stärksten konfliktfördernd wirkt sich die Ablehnung (Ekel) von sexuellen Verhaltensweisen aus, die nicht objektiv schädlich sind und vom Sexualpartner geliebt werden.
Bei einer konstruktiven sexuellen Sozialisation muss auf vorhandene genetische und (besonders!) auf irreversible (=unumkehrbare) Unterschiede verständnisvoll Rücksicht genommen werden. Völlige Gleichheit ist derzeit nicht erreichbar und möglicherweise grundsätzlich nie erstrebenswert. Ein geringes Maß an kultureller Verschiedenheit bleibt möglicherweise in allen Bereichen immer konstruktiv. Es ist der Boden, auf dem sinnvolle Erneuerungen wachsen können. Jeder sollte sich aber über sein individuelles Normenmuster (Wünsche, Ablehnungen) im Klaren sein und es Mitmenschen, besonders  (potentiellen) Partnern, mitteilen können, um Konflikte, - wenn nicht sogar Kontakte - zu vermeiden.
Die Tabuierung sexueller Veranlagungen
Die gegenwärtigen Sexualnormen führen dazu, dass das für eine Beziehung äußerst wichtige Sexualverhalten eines (möglichen) Partners oft besonders spät bekannt wird. So entstehen häufig vermeidbare starke Konflikte. Zwei Menschen können starke Liebesgefühle füreinander entwickeln, weil z. B. relativ unwichtige Faktoren, wie Gesichtsstrukturen, Haarfarbe, ein gemeinsames Hobby usw., intensiv wirken. Da ihr Sexualverhalten und ihre Wünsche jedoch gegensätzlich sind, erleben sie niemals miteinander sexuelle Harmonie. Viele Partner geraten auf diese Weise in den Zustand, den man gerne mit den Worten " Ich kann weder mit, noch ohne ihn leben." umschreibt.

Es ist sogar, selbst bei den meisten potentiellen Partnern, die sich über eine Kontaktanzeige kennen gelernt haben, verpönt, sich über sexuelle Vorlieben gegenseitig frühzeitig zu informieren. Wie Masochisten tun sie alles, um sich zu verlieben, bevor sie ihre sexuelle Inkompatibilität (Unverträglichkeit) entdecken. Sexuelle Unverträglichkeit bekommt meistens nicht ihre wohlverdiente Chance, die Entstehung von Liebesgefühlen zu vermeiden. Dagegen genügt vielen Menschen bereits der Klang einer unangenehmen Stimme, um sich nicht zu verlieben. Der Klang einer Stimme gehört zu den objektiv unwichtigsten Eigenschaften eines Partners.
In ähnlicher Weise wie bei Sexualität entdecken viele Menschen oft zu spät, dass ihr Partner einen miesen Charakter hat.
In manchen Bereichen ist die Verschiedenheit der Menschen z. T. nützlich. Sie dient manchmal Funktionsteilungen und Weiterentwicklungen (vor allem Männer jag(t)en, ausschließlich Frauen still(t)en).
Besonders viel irreversible (=unumkehrbare) Heterogenität findet sich in Bereichen wie Temperament, quantitative Sexualität, Monogamie-Polygamie-Problematik usw.
Treue und das Bedürfnis nach Abwechslung
Der letzte Bereich (Treue, Polygamie) macht den Menschen zurzeit besonders viele Probleme. Ein Bedürfnis nach Abwechslung, bzw. nach Sexualität überhaupt, und der Wunsch oder Zwang zur Monogamie (Treue) bestehen gleichzeitig. Für dieses Problem gibt es zurzeit keine ideale Universallösung. Ein Grund mehr, um gegenüber polygamen wie monogamen Lebensformen tolerant zu sein. Die Menschen sind so verschieden, dass manche eher für die eine, andere eher für die andere Lebensweise geeignet sind. Außerdem kann sich die Eignung im Laufe des Lebens ändern. Die permanente  (=dauerhafte) Monogamie ist z. B. in der Regel für junge Menschen, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen machen, antihedonisch. Die Fähigkeit zur und der Wunsch nach Treue beruhen, wie wir oben schon ausgeführt haben, z. T. auf angeborenen Grundlagen. Sie hängen wesentlich von der Ausschüttung des Neurotransmitters (Botenstoff im Gehirn) Oxytocin ab. Diese Ausschüttung hängt, wie die Ausschüttung aller Neurotransmitter, u. a. von der Wirkung von Genen ab. Es ist daher unmöglich, allen Menschen die Fähigkeit zur Treue (in gleicher Weise) anzuerziehen. Es ist grundsätzlich unmöglich, Gleichheit im Bereich Monogamie bzw. Polygamie ohne genetische Selbstveränderungen zu erreichen. Welches Maß an Gleichheit in diesem Bereich anzustreben ist und ob eher die polygame oder die monogame Lebensweise sinnvoll ist, gehört zu den schwierigsten ethischen Fragen. Die Menschheit müsste unvoreingenommen verschiedene Modelle erproben. Sicher ist, dass das bestehende Modell, bei dem Monogamie und Polygamie gleichzeitig nebeneinander bestehen, zu sehr starken vermeidbaren Konflikten führt.
In fast allen anderen Erfahrungsbereichen verherrlichen Menschen zu Recht eine Vielfalt von Erfahrungen, um z.B. Fehler bei der Berufswahl, zu vermeiden und die Freude am Reiz des Neuen zu erleben. Im wichtigsten (Sexualität, Liebe, Partnerschaft) geschieht das Gegenteil. Millionen – vor allem weibliche - Menschen erfahren nie, dass Sexualität und Liebe intensiv und schön sein können, weil sie dies nie mit ihrem einen, einzigen, egoistischen, phantasielosen, antizärtlichen, liebesunfähigen „Zweiminuten-Kaninchenrammler“ (Al Bundy?) erleben.


Vernachlässigung anderer konstruktiver Aktivitäten

Erhöhte sexuelle Empfindungsfähigkeit darf nicht zur Vernachlässigung anderer konstruktiver Aktivitäten führen.
Menschen erreichen in Bereichen wie Neugier, Nahrungstrieb, Spiel usw. durch systematisch geförderte Vielfalt erhöhte Lebensqualität. Das gleiche würden sie auch im Sexualbereich erleben. Viele tun es auch, wenn sie im Internet surfen oder ihre Pornosammlung vergrößern. Die Meisten aber fördern in diesem Bereich das Gegenteil. In einer idealen Gesellschaft tauschen unverklemmte Menschen so ihre Sexualrezepte, Hilfsmittel, vielleicht sogar Partner usw. aus, wie in der gegenwärtigen Kochrezepte, Restaurantadressen und Wegbeschreibungen zu reizvollen Orten aller Art.
Es gilt, wie in allen Problembereichen, Gefahren spezifisch zu bekämpfen. So, wie Fresssucht, Sensationslust usw. in ihren Bereichen (Nahrungstrieb, Neugier) sind Krankheitserreger, Kinderschändung, Vernachlässigung konstruktiver Aktivitäten, körperliche und geistige Verletzungen usw. die eigentlichen bekämpfenswerten Übel im Sexualbereich. Promiskuität, Pornographie, Prostitution, Bisexualität usw. dagegen können, wie Liebe, Zärtlichkeit, Altruismus usw., konstruktiv wirken, wenn sie nicht die genannten objektiven Übel fördern.
Spezifische Sexualethiken
Wie in allen emotionalen Bereichen gibt es aber keine zeitlich und räumlich ideale Universalsexualethik. Welche Verhaltensregeln jungen Menschen vermittelt werden sollten, hängt von den jeweiligen Lebensbedingungen ab, z. B. von der Verfügbarkeit von Antibiotika, Verhütungsmitteln, rationaler Selbststeuerung, Einsicht in Gefahren usw. Aber, obwohl Sexualfeindlichkeit Anfang unseres Jahrtausends in Afrika wahrscheinlich mehr zur Nichtverbreitung von Aids beiträgt als vernünftige Selbststeuerung, bleibt die Einsicht das eigentlich Fördernswerte. Im Übrigen sind es überwiegend die gleichen irrationalen, pseudohumanen (=scheinmenschlichen) Selbststeuerungskräfte („Moralexperten"), die die Verbreitung von Aids humanoman (=menschlichkeitswahnsinnig) und liberoman fördern, aber die Verbreitung von Verhütungsmitteln, konstruktiver Information und die Selbststeuerungsfähigkeit usw. behindern.
Nicht nur die Individual(sexual)ethik muss dynamisch (=veränderlich) sein, sondern auch die kollektive (=gemeinschaftliche). Wenn und weil das Ziel (Lebensqualität) nicht dynamisch sein darf, muss die Ethik sich ändern, wenn die Lebensbedingungen sich ändern (vgl. Kapitel 4, 10, 15).
Ein System kann nur glücklich bleiben, wenn die Verhaltensregeln und Ziele (=Ethik) sich konstruktiv ändern, wenn die Lebensbedingungen sich ändern.
Machen wir uns dieses wichtige allgemeine Prinzip an Beispielen klar:
1. Homo- und Bisexualität können antihedonisch, bzw. systemgefährdend werden, wenn die Bevölkerungsdichte unter ein bestimmtes Niveau sinkt.
2. Das Auftreten neuer Krankheitskeime zwingt zu Verhaltensänderungen. Aids machte z. B. die Kondombenutzung häufig zur lebensrettenden Notwendigkeit.
Im ersten Beispiel ist eine liberale, aufklärende und Vermehrung belohnende Lenkungsstrategie angezeigt.

Im zweiten Beispiel hat die menschliche Ethik bereits versagt und tut es auch weiterhin.
Das einfachste Sexualrezept lautet: Genieße alles, was nicht zu Infektionen oder Verletzungen führt!

DIE ENTSTEHUNG UND DIE BIOLOGISCHE FUNKTION DER SEXUALITÄT

Schon in den ersten Lebewesen steckte eine scheinbar unerklärliche Kraft zur Selbsterhaltung. Aufgrund dieser Kraft entwickelten die ersten Lebewesen Baupläne, mit deren Hilfe sie Kopien von sich selbst herstellen konnten. Zu jeder Kopie (=Nachkomme) wurde, wie bei einem Ikea-Regal, inliegend eine Kopie der Bauanleitung mitgeliefert. Diese Bauanleitungen nennen Menschen Erbinformationen. Das Material, welches diese Informationen trägt, bzw. enthält, heißt DNA, Genom oder Gene. Ein Gen ist vereinfacht ein Stück DNA, das einen Befehl enthält. Etwas genauer gesagt liefert ein Gen die genaue Anweisung für den Bau einer RNA. Die wiederum liefert oft die Anleitung für den Bau eines Polypeptids, das entspricht, manchmal genau, manchmal nur grob, einem Eiweißmolekül. Diese Eiweiße bilden entweder Strukturen, z. B. in Muskeln, oder sie dienen der Bearbeitung von Molekülen und damit der Steuerung von Lebensprozessen und ganzer Lebewesen. Bearbeitung heißt, dass Stoffe durch chemische Reaktionen um-, auf- oder abgebaut werden. Eiweiße, die hauptsächlich der chemischen Steuerung dienen, nennt man Enzyme. Die meisten Bauanweisungen (Befehle) werden ausgeführt (=Steuerung), indem zunächst ein Enzym gebildet wird, das dann die wichtigsten weiteren Arbeiten übernimmt. Enzyme könnte man als Chemiehandwerkermoleküle bezeichnen. Sie steuern alle Funktionen des Lebens, wie Wachstum, Transporte, Bewegungen, Aufbau und Abbau von Stoffen, Denken und Fühlen, indem sie chemische Reaktionen spezifisch beschleunigen.
Chemische Reaktionen bestehen darin, dass chemische Bindungen zwischen Atomen bzw. Molekülen geknüpft oder gelöst werden. Dabei werden Stoffe verändert, abgebaut oder neu gebildet. Diese Stoffe können auch die oben angesprochenen Neurotransmitter (Botenstoffe im Gehirn usw.) sein, welche bekanntlich entscheidend an Emotionen beteiligt sind. Die Bauanleitung enthält also auch Befehle für das Verhalten (Gefühle und Denken) der Lebewesen.
Wie jede
Information kann man auch die genetische als eine Sprache auffassen. Alle Sprachen bestehen aus mindestens zwei verschiedenen Zeichen. Die Information steckt in der Reihenfolge oder Anordnung dieser Zeichen oder Bauelemente. Die Schrift der DNA besteht z. B. aus vier verschiedenen Buchstaben, die man Basen oder Nukleotide nennt (zum Beispiel Adenin). Nichts macht mehr das Wesen des Lebens aus als die Reihenfolge von Zeichen und die Übertragung der Informationen, die in diesen Reihenfolgen liegen.

Die wichtigsten Zeichen sind die (Bausteine) der Eiweiße, die Aminosäuren, und die Bausteine der Nukleinsäuren. Diese Zeichen und ihre Reihenfolgen spielen nicht nur in Spermien und Eizellen eine Rolle, sondern in fast jeder Körperzelle, also auch im Gehirn. Hier allerdings spielen unter anderem auch die Reihenfolgen und Zusammensetzungen (flächige und räumliche Muster) größerer Moleküle und Molekülgruppen eine Rolle.

Nichts macht übrigens auch mehr das Wesen der Welt aus als die Reihenfolge von Zeichen. Deshalb wurde die Information im letzten Jahrhundert immer mehr zu einem zentralen Begriff in der Physik.
Die Veränderlichkeit von Lebewesen und Umwelt
Als die ersten Lebewesen „stolz“ auf ihre Selbstvermehrungsmechanismen munter begannen, sich zu verdoppeln, „merkten“ sie schon bald, dass gute, exakte Kopien für das dauerhafte Überleben eher schlecht waren. Exakte Kopien bedeuten, dass die Lebewesen sich nicht oder kaum verändern. Wenn (und weil) nun aber die Umwelt sich nachteilig verändert, kann es passieren, dass unveränderliche Lebewesen aussterben. Eine langdauernde Trockenheit führt zum Beispiel zum Tod von Individuen, die ihre Möglichkeiten, Wasser zu speichern, Austrocknung zu verhindern usw., nicht verbessern können.
Die ersten Lebewesen lebten in einer Welt voller Veränderungen. Die Erde brodelte, kochte und kühlte allmählich ab. Es regnete. Es kam zu Überschwemmungen, Waldbränden, Vulkanausbrüchen usw. Außerdem gab es zwischen den Lebewesen ständig „Prügeleien“ um Nahrung, Wohnplätze usw. Es war ein einziges Durcheinander mit ständigen Veränderungen. All diese Faktoren machten es allen Lebewesen unmöglich, sich bequem auszuruhen und unveränderlich zu bleiben. Nachkommen, die exakte Kopien ihrer Eltern waren, konnten sich solchen Veränderungen nicht anpassen. Wenn die Umwelt sich so änderte, dass sie weniger überlebensfähig waren als irgendwelche Konkurrenten, starben sie restlos aus. Das verdeutlichen wir an einem Beispiel:

Fast alle Füchse in Deutschland haben ein dunkles, mäßig dichtes Fell. Wir stellen uns vor, dass eine Eiszeit einsetzt. Eine Eiszeit bedeutet Kälte und Schnee. In dieser neuen kalten, weißen Welt können langfristig nur Füchse mit dichtem, hellem Fell überleben. Glücklicherweise wurde und wird ihre DNA des Öfteren von energiereichen Strahlen getroffen und dadurch, oder durch Chemikalien, verändert. Solche Veränderungen nennen Menschen Mutationen. Diese erwiesen sich als äußerst nützlich, wenn und weil sie die Kopien der DNA veränderten (fehlerhaft oder ungenauer machten). Unter den ungenauen Kopien gab es nämlich immer zufällig einige wenige, die als einzige in veränderten Umwelten überleben konnten. Eine veränderte Kopie entspricht vereinfacht dem, was wir ein verändertes Gen nennen.
Gene „überleben“ mit Hilfe der Körper (Lebewesen), welche sie um sich herum bauen.
Genetisch veränderte Körper oder Lebewesen nennen wir Mutanten.
Mutationen tragen dazu bei, dass unter den Füchsen genetische Verschiedenheit (
Variabilität) herrscht, also z. B. einige mit hellem und andere mit dichtem Fell existieren. Durch Mutationen allein entsteht jedoch nur sehr selten genau das, was in unserem Beispiel, aber auch allgemein, gebraucht wird. In unserem Beispiel brauchen wir die Kombination „ dichtes und helles Fell“. Wir benötigen also zusätzlich zu den Mutationen einen Mechanismus, der die zahllosen verschiedenen Gene (Allele [s. u.]) mischt. Dieses bunte Mischen wird in der Wissenschaft als Rekombination oder Neukombination der Gene bezeichnet. Sexualität ist das wichtigste Mittel, um Neukombinationen zu erreichen. Die genetische Variabilität entsteht durch zufällige Mutationen, aber auch durch das Mischen der zahllosen verschiedenen Gene (Allele [s. u.]) einer Art mittels Sexualität.

Blicken wir noch einmal zurück auf die Entwicklung des Lebens:
Schon bald wütete unter den Lebewesen der
Konkurrenzkampf (Erfinderwettbewerb) um die besten Plätze (Lebensbedingungen, ökologische Nischen) auf der Erde immer stärker. Es gewannen die, welche die besten Neuerungen mit den besten alten Befehlsprogrammen (Bau- und Steuerungsplänen) kombinierten, wobei stets alte und neue Programme miteinander in Wettstreit gerieten. Zum Beispiel streiten die alten Programme der Fische mit den z. T. neueren Programmen der wasserlebenden Säugetiere (Robben, Wale usw.). Dabei setzten sich die Säugetiere in vielen Bereichen durch, weil ihre Programme im Durchschnitt im Sinne des langfristigen Überlebens erfolgreicher waren als die altbewährten der Fische. Säugetiere haben z. B. sehr wirksame Programme zum Schutz ihrer Nachkommen, zur Konstanthaltung ihrer Körpertemperatur, zu guter Informationsverarbeitung usw. Fische andererseits können zum Beispiel Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen und benötigen weniger Energie, weil sie ihre Körpertemperatur nicht wie Säugetiere konstant halten. Das sind einige Gründe, aus denen die Fische nur zum Teil von Säugetieren verdrängt werden konnten.
Konkurrenz in menschlichen Kulturen
Ähnliche Prozesse (Verdrängung durch Konkurrenz und so weiter) laufen auch in menschlichen Kulturen ab.

Computer sind zum Schreiben besser geeignet als mechanische Schreibmaschinen oder Hände. Jesus` religiöses Programm war in einigen Beziehungen (besonders für Arme) besser als das von Moses, Pilatus (der Römer) und vieler Pharisäer.

Luthers Programm und die moderne Rechtsprechung scheinen Vielen im Durchschnitt besser zu sein als die meisten päpstlichen Programme, wie Kondom-, Abtreibungs- und Scheidungstabus oder Inquisition.

Leider siegen auch in menschlichen Kulturen die bewahrenden Kräfte häufig auch über konstruktive neue Kräfte und Erfindungen.

Wir haben den Kampf zwischen Bewahrern und Erneuerern hier noch einmal besonders angesprochen, weil die menschliche Sexualität seit Jahrtausenden ganz besonders unter diesem Kampf leidet. Oswald Kolle und alle Päpste sind prominente Vertreter aus den beiden gegensätzlichen Lagern. Dieser Kampf ist das wichtigste Thema dieses Kapitels und die Beendigung des Kampfes das wichtigstes Ziel.
Wie ähnlich die Entwicklungsgesetze von Natur und Kultur sind, kann man bei Karl Popper und im Kap. 15 nachlesen.


Dieser Wettstreit zwischen den Genomen wurde im Laufe der Jahrmilliarden immer heftiger und raffinierter. Je weiter sich der Informationsaustausch und die Kampfstrategien in der Vergangenheit weiterentwickelt hatten, desto schneller und intensiver konnten sie es in der Zukunft tun (positive Rückkopplung).
Der Wettstreit zwischen Bewahrung (Konservation) und Erneuerung (Innovation) ist ein Grundprinzip des Kosmos, einschließlich der menschlichen Kultur, und deshalb im Kapitel 4“ genauer erläutert.
Genau wie Menschen mit neuen Ideen, machten auch die Genome der Lebewesen während langdauernder Wettkämpfe mit Hilfe der Mutationen immer wieder neue Erfindungen, die zu Siegen verhalfen. Eine der ältesten und wichtigsten dieser Erfindungen ist die Sexualität.
Das Wesen und der Sinn der Sexualität liegen wie gesagt im Mischen (Neukombination, Rekombination) von Erbinformationen. Die sexuelle Lust und die Vermehrung machen –biologisch betrachtet- nicht das Wesen der Sexualität aus, sondern sind Hilfsmittel, um das Ziel „Neukombination und genetische Variabilität“ zu erreichen. Sie dienen -wie alle Gefühle- der Arterhaltung.

Da die DNA der Lebewesen zufällig verändert wurde, hatten verschiedene Lebewesen meistens auch verschiedene Fehler (Änderungen) in ihren Genomen. Wenn man diese verschiedenen Mutationen kunterbunt mischte, entstanden viel schneller, leichter und unschädlicher Lebewesen mit neuen Eigenschaften und Merkmalen als nur durch Mutationen.
Es war praktisch, das Mixen mit der Teilung, also der Fortpflanzung, zu kombinieren und die meisten Lebewesen führen heute Fortpflanzung und sexuelle Austauschprozesse gemeinsam durch. Deshalb glauben die meisten Menschen, Sexualität und Vermehrung seien nahezu das Gleiche. Die meisten Pflanzen und viele Tiere können sich jedoch auch ohne Sexualität (asexuell, vegetativ) vermehren. ("vegetativ" heißt "wie Pflanzen".). Manche Lebewesen, z. B. Bakterien, führen sexuelle Austauschprozesse ohne direkt damit verbundene Vermehrung durch.
Seit einiger Zeit können Menschen vegetative Vermehrungen auch bei Säugetieren künstlich in die Wege leiten. Sie nennen das
Klonen, und die meisten werten es, besonders wenn Menschen geklont werden, sehr stark ab.
Der wichtigste Grund für diese Ablehnung sind Verbote ins schöpferische Handwerk gewisser Götter einzugreifen.
Damit zurück zum
Mischen der genetischen Informationen: Funktionsteilungen und Spezialisierungen erwiesen sich im Konkurrenzkampf der Lebewesen als erfolgreiche Maßnahmen. Deshalb übertrugen die meisten Lebewesen das sexuelle Mischen der Gene schon bald Spezialzellen (Hoden, Eierstöcke, Keimzellen, Gameten, Eier, Spermien). Diese entwickelten noch zusätzliche Mischmechanismen:
Der wichtigste besteht darin, dass meistens vor der Bildung der Keimzellen die gesamte Erbinformation in mehrere einzelne Kombinationspakete (
Chromosomen) aufgeteilt wurde. So konnte man nicht nur jeweils ein Stück der DNA zweier Lebewesen kombinieren, sondern viele. Viele Lebewesen haben 4 bis 60, manche sogar 200 bis 300 Chromosomen. Beim Menschen gibt  es z. B. 23 verschiedene Pakete (Chromosomen). Auf diese Weise wird es möglich, dass alle Eltern in den Keimzellen, aus denen ihre Kinder entstehen, eine bunte Mischung der genetischen Informationen von ihren Eltern (=Großeltern der Kinder) zusammenstellen können. Deshalb haben Kinder manchmal Merkmale oder Eigenschaften, die ihre Großeltern, nicht aber ihre Eltern, hatten oder haben.
Ein weiterer Trick der Natur, der u. a. zur Neukombination von Genen (eigentlich Allelen) beiträgt, ist die Erfindung der
Diploidie.
Bei den meisten Tieren, z. B. bei allen Wirbeltieren, liegen alle Gene und Chromosomen in fast allen Zellen zweimal vor. Diese Erscheinung heißt Diploidie. Diese beiden Gene können verschieden sein. Die verschiedenen Ausführungen der Gene heißen
Allele.

Manche Pflanzen haben z. B. nur ein Gen für die Blütenfarbe. Die Blüte kann aber rot oder weiß sein. Die rote Farbe wird durch eine ganz bestimmte Variante (Allel) des Gens für die Blütenfarbe hervorgebracht. Allele unterscheiden sich durch die Auswahl, Zahl und/oder Reihenfolge ihrer Bauelemente, den Basen (siehe oben). Es könnte z. B. sein, dass eine weiße Blüte gebildet wird, weil eine Base im Blütenfarbenallel der betroffenen Pflanze fehlt. Für die meisten Gene gibt es ungeheuer viele mögliche Ausführungen (Varianten) solcher Allele.
Die meisten Lebewesen erhöhen ihre Möglichkeiten zum Mischen der Gene dadurch, dass sie von jedem Gen diese verschiedenen Ausfertigungen (=Allele) vererben können. In den Kindern können dann beide, keine oder eine der beiden aktiv sein.
Es gibt noch ein weiteres Mischungsverfahren, das
cross-over genannt wird. Es wird in der Oberstufe höherer Schulen behandelt. Beim cross-over liegen während der Keimzellbildung die beiden fadenartigen ungleichen Chromosomen von Vater und Mutter parallel nebeneinander, brechen an gegenüberliegenden Stellen und wachsen mit den Bruchstücken des jeweils anderen Chromosoms (falsch?) wieder zusammen. Auch auf diese Weise können Allele, die vorher zusammen (kombiniert) waren, getrennt vererbt werden oder Allele, die zuvor getrennt waren, zusammen vererbt werden.

Das Zusammenspiel von Veränderlichkeit der Umwelt und Veränderlichkeit der Lebewesen
wollen wir ein bisschen erläutern:
Um sich gut verständigen zu können, hat man die Erscheinungen, die zu Umweltveränderungen führen, genauer bezeichnet und geordnet. Allgemein nennt man diese Erscheinungen
Ökofaktoren oder Umweltfaktoren. Man unterscheidet zwischen biotischen und abiotischen Ökofaktoren. Abiotische Ökofaktoren sind z. B. Klimafaktoren (Temperaturen, Licht, Feuchtigkeit usw.). Abiotisch heißt „nichtlebend“ oder „nicht vom Leben stammend“. Es handelt sich also um die Wirkungen toter Systeme.
Wenn andere Lebewesen das Leben beeinflussen, spricht man von biotischen Umweltfaktoren. Wichtige umweltverändernde biotische Faktoren sind z. B.: Konkurrenz, Parasitismus und Räuber-Beute-Beziehungen. Mit dem Wirken dieser Faktoren beschäftigt sich die
Ökologie, die Lehre von den Beziehungen zwischen Lebewesen und Umwelt. Auf der Erde verändern sich die Lebensbedingungen, seit es die Erde gibt. Beispiel für solche Veränderungen sind Eiszeiten, Waldbrände, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, Meteoriteneinschläge, leistungsfähigere Beutetiere, Raubfeinde, Parasiten und Konkurrenten. Nur die Arten, die sich diesen Veränderungen anpassen konnten, konnten überleben. Diese Anpassungsprozesse können wir als Lernprozesse auffassen. Wir betrachten einige Beispiele:

Wenn Menschen früher von klugen starken Raubfeinden, wie z. B. Löwen, bedroht wurden, überlebten die Menschen, die es lernten, Speere als Waffen gegen die Löwen zu entwickeln und zu nutzen.
Tiere, die sich, wie z. B Eichelhäher und Erdmännchen, bei Gefahren gegenseitig warnen, überleben eher als solche, die dies nicht tun.
Lernende DNA
In diesen Beispielen finden u. a. Lernprozesse in Gehirnen statt. Dies ist uns vertraut und verständlich. Im Folgenden werden wir jedoch zeigen, dass solche Lernprozesse z. T. auch in DNA stattfinden. Wir werden sehen, dass das Erbmaterial mit seiner Umgebung ein lernfähiges System bildet. Die übliche Vorstellung, dass Erbmaterial ein reiner passiver Informationsspeicher ist, erweist sich als falsch.
Wir beginnen mit einem
Beispiel: Pflanzen, die stabile Stämme aus Holz entwickeln, sind beim Kampf um Licht erfolgreicher als Kräuter, Moose und Algen. Das Erbmaterial der Bäume hat also im Laufe von Jahrmillionen gelernt, stabile Stämme und Äste zu entwickeln.
Wie geht nun dieser Lernprozess vor sich? Kleine Pflanzen, die wenig Licht erhalten, sind im Durchschnitt weniger leistungsfähig als große. Große, gut beleuchtete Pflanzen haben deshalb auch im Durchschnitt mehr Nachkommen, als kleine, schlecht beleuchtete Pflanzen. Es werden die Pflanzen mit dem leistungsfähigsten Erbmaterial ausgewählt. Genauer gesagt: Es überleben die Pflanzen mit den Erbinformationen, die die leistungsfähigsten Individuen hervorbringen. Pflanzen, die mit stabilen verholzten Stängeln größer werden können als andere, sind i. d. R. leistungsfähiger als ihre Konkurrenten, vermehren sich im Durchschnitt stärker und verdrängen so die meisten niedrigeren Pflanzen. Die Fähigkeit zur Verholzung entsteht durch Mutationen.

Das Auswählen bestimmter Informationen kann als Lernen aufgefasst werden. Auch an unserem Fuchsbeispiel wird der Lernprozess deutlich: Durch eine Eiszeit sterben alle Füchse mit dunklem, normalem Fell. Die Erbinformationen aller Füchse werden also so verändert, dass nur Füchse mit hellem, dichtem Fell überleben. Dies ist eine Auswahl bestimmter Informationen, also ein Lernprozess.
Machen wir uns nochmals deutlich, welche Bedeutung die Sexualität für diese Lernprozesse hat: Durch Mutationen entstehen Individuen, die sich voneinander unterscheiden. Es entsteht also eine Gruppe (Pool) genetisch geringfügig verschiedener Individuen. Durch Sexualität werden die unterschiedlichen Erbinformationen dieser Individuen gemischt. Dadurch entsteht eine Gruppe von genetisch stärker unterschiedlichen Individuen. Solche Gruppen können sich (in der Zeit) viel schneller verändern als geringfügig unterschiedliche Gruppen. Genetisch sehr ähnliche (meistens kleine) Gruppen einer Art sterben sogar manchmal ganz aus.
Sexualität trägt also dazu bei, dass Arten sich Umweltveränderungen anpassen können. Dabei ist die Vernichtung der weniger leistungsfördernden Erbinformationen das wichtigste Hilfsmittel. Dies geschieht in der Regel durch den Tod und/oder geringe Vermehrungsraten der weniger leistungsfähigen Individuen.
Die soeben beschriebenen Prozesse (einschließlich der Sexualität) bewirken auch die
Höherentwicklung des Lebens, also auch die Entstehung des Menschen.

Menschen haben den menschlichen Tod, der aufgrund geringer genetisch bedingter Leistungsfähigkeit eintrat (biologische Selektion), weitgehend beseitigt. Dadurch haben sie, nach Meinung von Konrad Lorenz, auch ihre eigene genetische Höherentwicklung weitgehend aufgehoben oder ins Gegenteil verkehrt.
Mit der Auslese der leistungsfähigeren Individuen beschäftigt sich die
Evolutionslehre. Das ist ein Teilgebiet der Biologie, welches die Entwicklung des Lebens beschreibt und erklärt. Die, nach K. Lorenz, z. T. sehr schädlichen genetischen Selbstveränderungen des Menschen (und der Haustiere) durch die weitgehende Beseitigung der biologischen Auslese werden aus ideologischen Gründen nahezu ignoriert. Menschen, die auf sie hinweisen, werden, wie z. B. K. Lorenz, z. T. massiv bedroht. Diese Reaktionen müssen vor allem als Über- und Gegenreaktionen auf Hitlers rassistisch-mörderischen Umgang mit (zu allem Überfluss auch noch größtenteils angeblich) erbgeschädigten Menschen verstanden werden (vgl. Kap. 14).

Zusammenfassung
Damit haben wir den biologischen Sinn der Sexualität besprochen. Fassen wir noch einmal zusammen: Alle Lebewesen leben in veränderlichen Umwelten. Wenn Lebewesen (Arten) sich diesen Veränderungen nicht anpassen, sterben sie aus. Sie können zum Beispiel, wenn eine Eiszeit beginnt, erfrieren.
Die Steuerung aller Lebensprozesse erfolgt durch Erbinformationen und erworbene Komponenten, z. B. Lernen. Erbinformationen (Gene) setzen die Bildung von Merkmalen und Eigenschaften in Gang. Erbinformationen werden ständig durch Strahlung und Stoffe (Mutagene) verändert. Diese Erbänderungen (Mutationen) reichen für schnelle, gezielte Anpassungen an Umweltveränderungen nicht aus. Deshalb erfand die Natur (mittels Mutationen) ein zweites schnelleres Steuerungszentrum, nämlich das Gehirn (s. u.).
Da die Mutationen weitgehend zufällig und relativ häufig auftreten, werden die Erbinformationen verschiedener Individuen einer Art sehr unterschiedlich. Diese Verschiedenheit kann man noch wesentlich steigern, wenn man die verschiedenen Zusammenstellungen von Erbinformationen nochmals mischt. Dies ist die Aufgabe der Sexualität und der Grund für ihre Entstehung. Sexualität dient dazu, verschiedene Gene, Merkmale und Eigenschaften kunterbunt zu kombinieren. Dadurch wird die Verschiedenheit (genetische Variabilität) deutlich erhöht. Wie und warum das Mischen (Rekombination) und die hohe Variabilität für das Überleben (Anpassungen) der Arten so wichtig ist, machen wir noch einmal an dem oben erwähnten Beispiel deutlich:
Wenn eine Eiszeit beginnt, können in bestimmten Gebieten nur Wölfe, Füchse, Hasen, Bären usw. mit hellem dichtem Fell überleben. Durch Mutationen wird es häufig Füchse (usw.) geben, die helles oder weißes Fell haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass beides kombiniert in einem Fuchs auftritt, ist dagegen niedrig aber äußerst wichtig. Wenn nun aber eine Füchsin mit hellem Fell von einem Fuchs mit dichtem Fell befruchtet wird, können einige Nachkommen mit dichtem und hellem Fell entstehen. Diese werden sich in der Zukunft besonders erfolgreich fortpflanzen, weil sie von Beutetieren seltener entdeckt werden als Konkurrenten und weil sie weniger Wärme verlieren. Durch die Rekombination (Sexualität) wird es also möglich, verschiedene Eigenschaften und Merkmale in Nachkommen zu kombinieren. Füchse, die nur helle Fellfarbe oder nur dichtes Fell haben, sterben möglicherweise genauso aus, wie Füchse, die beides nicht haben.
Verschiedenheit und Neukombination als Motoren des kulturellen Fortschritts
Das Prinzip der Höherentwicklung mit Hilfe neuer Kombinationen von Informationspaketen findet sich nicht nur in der Natur, sondern auch in der Kultur. Wir nennen einige Beispiele: Bringt man die Erfahrungen afrikanischer Medizinmänner und der pharmazeutischen Industrie zusammen, so lassen sich mehr und erfolgreicher neue Medikamente entwickeln, als durch moderne Syntheseverfahren.

Das gleiche gilt für die Zusammenarbeit zwischen Biochemie, Psychologie und Medizin, wenn es um das Verständnis der Psyche geht.

Abschließend noch eine kleine traurige, aber wahre Begebenheit:
Menschen muten ihren 12-jährigen Kindern zu, die Menschen zu beobachten, die sich verzweifelt aus den brennenden Türmen des World-Trade-Centers stürzten. Einige (münsterländische Eltern aus dem Kreis Steinfurt) möchten jedoch nicht, dass der Biologielehrer ihren Kindern schon in so frühen Jahren (6. Klasse) Fragen nach Oralverkehr, oder noch schlimmer, Analverkehr beantwortet. Vermutlich empfinden Menschen die Sprünge aus diesen Türmen wie eine Art Kinderfest oder Skispringen, während Oralverkehr eine lebensbedrohliche Sünde sein dürfte. Beim Analverkehr (jeglicher Auseinandersetzung mit Problemen mit menschlichem Kot) besteht wohl zudem die „Gefahr“, dass Kinder lernen Gefahren einzuschätzen, die von Krankheitserregern im Kot ausgehen können. Zudem würde womöglich (oh „Graus“) Einigkeit und Freiheit und Recht auf dubiose Straßen- und Hinterhofaufklärung eingeschränkt.

In der 9. Klasse erscheint dann allerdings eine intensivere Aufklärung legal. Zwischen 12. und 15. Lebensjahr muss man wohl den Krankheitserregern eine Chance geben, das eine oder andere unaufgeklärte Kind zu töten. Für den naiven Betrachter macht dies den Eindruck des Tötens und selbst über Leben und Tod Entscheidens, doch weit gefehlt: Auch das Gegenteil tritt ein, und das Gewissen bleibt rein. Die Reinheit des Gewissens erklärt sich dadurch, dass man (zum Ausgleich?) durch mangelhafte Aufklärung auch die eine oder andere unerwünschte Befruchtung bei den Kleinen zu Tage fördert. So addieren sich die illegalen Eingriffe in Schöpfers Handwerk zu Null und alle Spießer sind zufrieden.